Ignazius fordert strengsten Gehorsam. Wir Menschen können oft nicht unterscheiden, wann wir Gott und wann den Menschen gehorchen sollen. Teresa von Avila gehorchte ihren Vorgesetzten (Priestern), obwohl sie weit über deren Befehlen stand – sie gehorchte ihnen stellvertretend für Gott?
Gehorsam ist die vollendete Hingabe an Gott. Es ist die absolute Übernahme des Willen Gottes und niemals das Ausführen menschlicher Befehle. Siehe darum im echten Gehorsam das Befolgen der Gebote Gottes, niemals das Ausführen menschlicher Begierden und Wünsche.
In einem KZ-Prozess beriefen sich die Angeklagten auf den Gehorsam gegenüber den Befehlen. Eine Befehlsverweigerung hätten sie nicht überlebt? War das ein echter Konflikt?
Nein – das, was Höss (KZ-Schlächter) getan hat, war kein Gehorsam. Denn es war das Ausführen von Begehrungen, die ihm selbst Macht verschafften. Er hat nicht gehorcht, sondern er hat sich zum Werkzeug des Bösen selbst erniedrigt, indem er den Gehorsam mißbrauchte für seine eigne Machtentfaltung. Alle Menschen können das erkennen und auseinanderhalten; denn dafür hat jeder Mensch ein Gewissen. Allerdings meldet sich das Gewissen sehr unterschiedlich laut – bei den meisten Menschen schläft es, und dann verfallen sie dem Bösen.
Aber ein Soldat tötet auch auf Befehl im Krieg?
Das ist nicht vergleichbar. Im Krieg geht es um die Auseinandersetzung zweier Parteien. Darin sind alle beteiligten Menschen verwickelt. Die einen kämpfen und opfern sich selbst für die anderen. Deshalb ist natürlich ein Krieg noch nichts Gutes, doch sind in einem Krieg die Menschen Kämpfende und Geopferte für andere. Höss war ein Mörder aus Macht – er hat nicht gekämpft, nur grausam Macht ausgeübt.
Wie wird das gesühnt – individuell oder kollektiv?
So kann man das nicht beantworten – Jedes Bild als solches sühnt. Jedes Bild ist aber auch Teil eines Ganzen, also was du Kollektiv nennst. Es handelt sich dabei um die lebendige Verbindung aller Individuen. Da wird auch der Kampf ausgetragen und gesühnt, genau wie im Individuum, und zwar im Ertragen grausamer Bilder, die von den Bildern selbst erzeugt wurden in ihrer Verliebtheit in die Finsternis, was man auch Macht nennen kann.
Was versteht man eigentlich unter Segnen?
Segnen ist das Ausstreuen von Liebe in die Welt, ein Weitergeben der Liebe an die Menschen oder das Gute der Liebe an andere mitzuteilen.
Aber was bringt das, wenn man selbst sündig ist?
Segnen ist das Gute weiterzugeben, und zwar nur das, was man hat. Auch ein sündiger Mensch hat Gutes, das er weitergeben darf. Du hast sehr viel Gutes – gib es im Segen weiter.
Es widerstrebt mir aber, weil ich meine, mich zu überheben und mein vermeintlich Gutes nichts wert ist?
Das stimmt nicht – es ist nur die Angst vor der eigenen Kraft. Siehe im Fluch gibt man Böses weiter, im Segen das Gute – so bescheiden brauchst du nicht zu sein.
Ich befaßte mich mit der Biographie der Jeanne d’Arc (Johanna von Orleans) und hatte Probleme mit der Vorstellung einer kämpfenden Heiligen. Mußte sie kämpfen? Ich verstehe weder das historische Anliegen als Grund (warum für diesen albernen König) noch: was wird über Christus damit ausgesagt?
Johanna ist ein Symbol des Gehorsams und der Aufopferung für die Menschen. Die historischen Bilder mögen als vergängliche bedeutungslos erscheinen, wichtig allein ist ihr Opfermut für eine gerechtere Welt. Siehe darin das Opfer aller Kämpfer. Auch Soldaten opfern sich mit ihrem Leben für andere, wenn auch der Krieg ein liebloses Bild ist und darum alles darin als sinnlos erscheint. Doch die Auseinandersetzungen in der Welt sind nun einmal ein Grundprinzip, wobei immer wieder das erbrachte Opfer die Liebe darstellt, während die Macht Gewalt und Lieblosigkeit repräsentiert.
Ich verfolgte den Maidanek-Prozess und war sehr von den grausamen Verbrechen betroffen. In mir stiegen heftige Gedanken von Bestrafung hoch und ich verstehe, daß die davon Betroffenen nach Rache verlangten – sicher sind solche Gedanken nicht gut?
Siehe alles als ein Ganzes: Das Böse gehört mit hinein. Vom Ganzen aus gesehen darf man nicht urteilen und richten, weil es zum Ganzen gehört und darum auch von allen vertreten wird. Nur in den Bildern verwirklicht sich das Böse in bestimmten Menschen besonders stark, so daß ihr es alle erkennt und dann verurteilt. Doch du sollst es als Teil des Ganzen lieben, und zwar als den Teil, der am stärksten in der Dunkelheit versunken ist und darum auch am stärksten der Liebe bedarf. Denn nur wenn du es liebst, kannst du es erlösen. Das geht niemals durch Bestrafung, was zwar sehr menschlich ist und bei euch ja auch ständig erfolgt. Nur du selbst darfst niemals bestrafen, du sollst das Böse lieben als den Teil, der am tiefsten in der Finsternis beheimatet ist. Wenn dir auch oft die Bilder unerträglich gräßlich erscheinen, laß dich nicht davon abschrecken – es sind nur Bilder und als solche vergänglich. Das Wesen und der Kern sind göttlich. Das aber sollst du lieben, auch wenn die Hülle schwarz und abstoßend ist. Denn siehe, diese Bilder tragen einen sehr schweren Teil im Ganzen und sind verurteilt, das Böse zu verwirklichen. Du aber als Ganzes bist der, der diese Ganzheit als Ganzes lieben kann. Denn siehe, diejenigen, die den schönen Teil leben, sind doch keineswegs schon auch die Guten. Das Ganze enthält alles und erscheint nur in den Bildern getrennt.
Ich empfinde die Anforderungen der Liebe an die Menschen zu groß!?
Keineswegs – die Forderungen entsprechen immer den Möglichkeiten der Menschen. Es ist notwendig, daß die Liebe fordernd ist, sonst wäre eine Bewegung zwischen der Eins und der Zwei nicht möglich. Diese Bewegung ist doch die Liebe selbst, als Heiliger Geist. Zwar sind in der Finsternis der Erde die Anforderungen der Liebe in der Tat sehr groß, doch sind die Menschen in der Lage, diesen Anforderungen nachzukommen.
Es scheitern fast alle daran!
Richtig – doch ihr Scheitern ist das Nachgeben vor der Macht, nicht eine zu große Forderung der Liebe. Sie fordert an sich nichts, sie gibt sich nur hin. Die Menschen verschreiben sich aber lieber der Macht, und das in unzähligen Formen. Darum erscheint die Liebe besonders schwer, weil die Bilder so grausam sind. Das aber werden sie nur durch die Machtansprüche, nicht durch die Forderungen der Liebe.
Sind nicht automatisch glaubenslose Menschen auch lieblos? z.B. Atheisten, Marxisten oder Kommunisten?
Auf jeden Fall besteht eine Bedingung zwischen Glauben und Liebe. Es ist aber auch durchaus möglich, daß ein Mensch, der sich seines Glaubens nicht bewußt ist, liebt, doch niemals ein Mensch, der sich ganz bewußt gegen den Glauben an Gott wendet. Denn Liebe ist nur über die Seele möglich und auch nur dort ist der Glaube beheimatet. Liebe ist darum außerhalb der Seele überhaupt nicht möglich. Außerhalb sind es immer nur Abbilder der Liebe, die aber nicht mit der wirklichen Liebe verwechselt werden dürfen.
Ein Kommunist ist also per Definition lieblos?
Ja, denn er will in allen seinen Intentionen nie die Liebe, er will nur die Macht. So sind auch alle seine angeblich so sozialen Bestrebungen lieblos, weil sie nur seiner Macht dienen.
Könnte man das ihnen nicht deutlich machen? Diese Sozialisten sind von ihrer Menschenliebe so überzeugt und berufen sich sogar auf Christus und die ersten christlichen Gemeinden?
Es ist nicht möglich, solchen Menschen das deutlich zu machen, denn dann fiele ihr ganzes Lügengebäude in sich zusammen. Sie haben sich einen Turm zu Babel errichtet und wollen die Welt besser machen, als Gott. Darum bleiben sie immer außerhalb der Liebe. Man kann sie aber auch nicht bekehren, weil es ihnen an Glauben fehlt, das aber ist die Voraussetzung für die Liebe zu Gott. Nur indem du zutiefst glaubst, triffst du auf deine Seele und das ist der Teil Gottes in jedem Menschen. Nur über die Glaubensfähigkeit hast du eine direkte Beziehung zu deiner Seele. Die Glaubensfähigkeit ist notwendig, um die Seele überhaupt zu erkennen.
Ich bin ein sehr ungeduldiger Mensch und kann sogar aggressiv reagieren, wenn man mich warten läßt. Es ist eine Unbeherrschtheit und so fragte ich danach:
Du wartest nie auf etwas, du erwartest immer etwas. Damit ist dein Erwarten immer eine bestimmte Form des Forderns. Wirkliches Warten ist dagegen eine sehr demütige Haltung der Hingabe an etwas, was kommt. Du erwartest ständig etwas und versteifst dich darauf – laß es los, dann empfindest du Warten nicht mehr. Es läßt dich niemand warten, denn nur wenn du etwas erwartest, denkst du warten gelassen zu werden. Erwarte nichts, dann wirst du auch nicht warten gelassen.
Was hat man eigentlich unter der 4. Dimension zu verstehen – sind das nur Illusionen, Phantasien oder Realität?
Natürlich gibt es die 4. Dimension – sie ist die Bewegung der drei anderen und das heißt: Sie bewegt sich als Liebe im Prozess der Zeit. Das ist die 4. Dimension, die jedoch als Ewigkeit und Gegenwart gleichzeitig im Punkt endet. Es ist äußerst wichtig, sich darüber ständig Gedanken zu machen, z.B. wo die Menschheit in dieser Bewegung der Dimension steht. Dimensionen gehören immer in die Zwei, also in die Schöpfung. Die 4. Dimension ermöglicht die Verbindung von Eins und Zwei, vom Schöpfer zu Schöpfung. Es ist nun sehr wichtig zu erkennen, in welcher Richtung sich die 4. Dimension bewegt, nämlich auf das Zentrum hin oder in die Ausdehnung der Vielheit. Ab jetzt bewegt sich die 4. Dimension wieder auf das Zentrum hin, die Menschheit will sich aber weiter ausdehnen, und das ist der Versuch, sich zu verselbständigen in Verstiegenheit. Die Folge davon sind die dunklen Bilder, die Schmerzen und das unendliche Leid in der Finsternis, weil sich die Menschheit immer mehr in die Materie begibt und sich in die Dunkelheit verliebt, ohne sie zu erlösen. Es ist darum wichtig zu wissen, daß die Umkehr eine notwendige ist. Das ist nur möglich, wenn man die gewaltsamen Bilder in Liebe auflöst. Das ist der Beginn, die Vielheit der Bilder wieder zur Einheit zu bringen. Da das die Menschen allein nicht schaffen, bist du darum gekommen, um sie daran zu erinnern: durch die Macht der Liebe gegen die Macht der Gewalt. Du allein wirst die Flamme in die Finsternis tragen, um denen zu leuchten, die sich verirrt haben in der Dunkelheit ihrer Bilder.
Ich sah eine Sendung über die Möglichkeit der Rückerinnerung in Hypnose – sinnvoll?
Möglich ist das – es handelt sich dabei aber immer um Teilaspekte einer Inkarnation, denn es ist niemals eine Existenz allein, die sich in den Inkarnationen bewegt, sondern die Individualität nimmt immer an vielen Existenzen teil. Das bedeutet, daß die Seelen sich mit anderen Seelen mischen zu einer Inkarnation, weil nur so in der Inkarnation Bilder abgetragen werden können, indem sich das Licht in seinen verschiedenen Abstufungen mischt, um dann ein neues Bild zu erzeugen. Denke daran, jede Seele ist Anteil der Eins, der Körper ist Anteil der Zwei. Du wirst ewig in beiden sein, doch die Zustände sind immer ganz verschieden: Einmal ganz Licht und einmal ganz Körper; denn das ist der Prozess der Liebe zwischen Licht und Finsternis. Bedenke immer dabei, Aufgabe aller Lichter ist es, die Finsternis zu erlösen. In der Ewigkeit ist schon alles gelöst und in der Gegenwart wird es erlebt.
Angeblich erinnern sich Hypnotisierte an ganz bestimmte Inkarnationen?
Das ist gar nicht der Fall. Man erinnert sich nämlich gar nicht, sondern man zapft das Gedächtnis aller Bilder (Akasha-Chronik) an. Die sind nämlich immer vorhanden und an ihnen haben alle Menschen teil. Ihr erlebt sie ständig im Traum.
Mir wurde immer wieder bedeutet, daß die Kirche erneuert werden müsse – ich sehe keine Möglichkeit dafür – wie soll das geschehen? – Oder löst sich das Problem von allein?
Liebe wird dir alles weisen, sei darum ohne Sorge. Die Kirche fällt in sich zusammen wie ein Kartenhaus und bedarf des Neuanfangs durch ein großes Licht, das Christus wieder entflammt im Geist der Liebe. Nur auf diese Weise wird Christus wiederkommen, weil die Zeit Hilfe braucht für den Neubeginn des Werkes durch die Liebe. Nur in der himmlischen Ecclesia ist die Liebe zu erbringen, denn nur in ihr brennt das ewige Licht. Darum muß die ganze Erde wieder zur Kirche werden. Das aber ist erst möglich im Geist der Liebe, die du entflammen sollst. Hab keine Furcht vor den Bildern, die Liebe wird siegen über die Finsternis der Macht, die zurückweichen und dem Licht der Liebe Raum geben wird. Die Liebe wird es schaffen und die Menschen wieder dem Licht zuführen. Die Dunkelheit mit ihren grausamen Bildern verschwindet und die Glückseligkeit erwacht. Die Bilder fahren zur Hölle – das aber wird grausam sein. Hölle ist Nichtsein, das aber ist dir nicht vorstellbar, denn es ist ein negativer Gedanke, der nur möglich ist, wenn du die Ganzheit erfaßt hast. Dann aber wirst du sehen, daß sich alles ergänzt in Harmonie und das Nichtsein nicht sein ist. Die Zeit ist reif für das Ende der Bilder dieses Äons. Du selbst wirst die neue Zeit einläuten in Liebe. Dann aber bricht der Sturm los, die Bilder zu zerstören (Katastrophen), um der Liebe zum Licht zu verhelfen. Und die Menschen werden voller Furcht sein, wenn das „Gericht“ hereinbricht. Doch das ist die Erlösung der Zwei aus der Dunkelheit ihrer eigenen Bilder, die nur die Liebe verhüllen, ohne sie leuchten zu lassen. Sei du ganz unbesorgt, du wirst deine Aufgaben erfüllen, auch wenn du jetzt davon noch wenig Vorstellung hast. Dann wirst du aber erkennen, wer du bist, und wirst die Ausmaße dieser Welt ganz erfassen, um selbst so hell leuchten zu können. Jetzt bist du noch geschützt vor deiner eigenen Kraft, die sehr mächtig sein wird, weil du jetzt noch nicht ganz erkannt werden darfst. Die Zeichen gehen dir voran, in denen du angekündigt werden wirst – erst dann werden dich die Menschen erkennen können. Sei darum ganz beruhigt in der Liebe, die dich einhüllt wie in einem Mantel.
Las die gesammelten Werke von Swedenborg – naturgemäß ergaben sich viele Fragen – z.B. was versteht er unter „innerer Atmung“?
Den Austausch des Lebens von der Eins zur Zwei. Zwar macht das Atmen euren Körper funktionsfähig, doch das Leben selbst erhaltet ihr über die Seele, die auch atmet und das vor allem im Schlaf, wenn nämlich euer Bild (Oberbewußtsein) sie nicht stört, um das Leben einzuatmen und euch so weiterleben zu lassen.
In den Durchsagen häuften sich immer wieder zeitliche Hinweise wie „gar bald“. Swedenborg bemerkt völlig richtig, dass es im Jenseits keine Zeitvorstellungen gäbe. Warum dann immer wieder diese zeitlichen Hinweise?
Wir haben zwar keine Zeit hier, wissen aber, was es bei euch bedeutet, nur nicht in dieser Genauigkeit wie Zeit in Stunden und Tagen. Wenn ein Hinweis erfolgt „gar bald“, dann bedeutet das in eurer Zeitvorstellung in den folgenden Tagen, weil wir nämlich einen Zustand sehen, der reif ist und zur Lösung drängt.
Das ist aber leider völliger Unsinn – „gar bald“ bedeutet bei uns so viel wie „sofort“ oder in Kürze – und ihr sagt mir das über Zeiträume von Jahren, und das bedeutet bei uns sehr lange;
Lange ist doch eine Art Zustand, Lange ist darum immer etwas, was ihr erleidet und deshalb als lange empfindet. Seligkeit ist nie lang, darum meinen wir, wenn du so viel Liebe bekommst, wie es der Fall ist, müsse dir alles sehr kurz erscheinen!
Das ist ein ganz fataler Irrtum – mein Leben ist nie kurz, sondern ganz im Gegenteil unbeschreiblich lang. Kurz empfinden wir eine Zeit, die mit Lust und Sünde ausgefüllt ist – davon ist die Liebe (Seligkeit) genau das Gegenteil. Lust genießen wirkt darum in der Zeit sehr kurz (Nietzsche „…denn alle Lust will Ewigkeit“) – Liebe erleiden wir im Opfer, und das wird immer als sehr lang empfunden.
Liebe ist doch das Größte, was man genießen kann, darum muß eine solche Zeit doch kurz sein.
Völliger Unsinn – wir sitzen hier in dieser beschissenen Zwei und in der Liebe, mit der ihr uns „füttert“, leiden wir sehr.
Liebe versteht doch alles, und wir geben alles, was wir haben und euch geben können. Es ist dabei nicht so wichtig, alles zu verstehen, so wie ihr es auch erlebt. Wichtig ist doch nur, dass wir euch alles geben, was wir haben. Die Liebe gibt das Leben, das ihr zwar erleidet, sie gibt euch aber auch die Kraft, das Leben zu leben und darin zu lieben.
Las bei Swedenborg, dass die Bilder Verstorbener in ihrer letzten Maßgabe erhalten bleiben – eine Umwandlung ist aber doch möglich – oder?
Siehe es so: Die Eins ist die Ewigkeit, was ihr euch in der Zwei nicht vorstellen könnt. Wenn ihr jedoch die Möglichkeit erhaltet, mit der Eins in Verbindung zu treten, dann ist alles gleichzeitig für euch. Das bedeutet aber nicht, daß sich gelebte Bilder nicht verändern würden. Sie sind zwar wie in einem Archiv abgelegt, doch als Seelen – nämlich das, was wirklich gelebt hat – längst weiterentwickelt. Lediglich als ein bestimmtes Abbild eines Verhaltenszustandes sind sie ewig aufgehoben. Diese Abbilder verschwinden erst bei einer Neuschöpfung aus dem Licht der Eins von Ewigkeit zu Ewigkeit.
Wenn ich das richtig verstanden habe, wäre es also überflüssig, mit solchen Abbildern in Verbindung zu treten?
Ja und nein – als Beispiele für ein Bilderleben ist es immer gut zu wissen, daß eine bestimmte Haltung, die sich gegen die Liebe gestellt hat, zum Tod in Ewigkeit führen kann. Nicht von Bedeutung sind solche Abbilder für den eigentlichen Prozess selbst, an dem diese Abbilder ja nicht mehr teilnehmen. Sie sind der Abfall dieser Schöpfung, gehören aber als Ergänzung mit in das Ganze (Akasha-Chronik).
So wie der Kot?
Ja, wenn dir dieser Vergleich besser gefällt. Es ist das Ausgeschiedene, in dem kein Leben mehr ist und damit auch keine Entwicklung. In eurem Kot ist auf jeden Fall noch viel mehr lebende Substanz als in diesen abgelebten Bildern. Die Akasha-Chronik ist die Sammelstelle aller abgelebten Bilder, ähnlich einem Filmarchiv.
Wenn die von Swedenborg geschilderte Hölle wirklich ist, dann fallen aber viele Menschen hinein?
Ja sie ist so. Dort sind alle jene Lichter, die ihre Inkarnation mißbrauchten und sich gegen den Prozess der Liebe stellten und darum als Gegenkraft alles das erleiden müssen, was ihr mit einem Wort Hölle nennt. Es ist die Polarität zum Licht; denn sie haben nicht die Finsternis erleuchtet, sondern sie haben sich in die Finsternis verliebt und sind so in sie gefallen.
Nach Swedenborg ist das Größte im Himmel die Wonne – davon haben wir leider nichts!
Siehe, die größte Wonne des Himmels ist die Liebe. Sie kann man nur erleben, wenn man auf das verzichtet, was man will. Das gilt auch für den Himmel, denn auch dort entstehen nur dann Wonnen, wenn man liebt.
Lust macht auf jeden Fall auf Erden mehr Spaß!
Ja und nein – du solltest das nicht vergleichen im Sinne von besser oder schlechter – du mußt es vergleichen im Sinne von Liebe und Macht. Die Lust ist eine Empfindung – die Wonne ein Zustand. Empfindungen sind vergänglich – Wonnen sind dagegen Seins-Formen.
Sind Empfindungen keine Zustände?
Ja, wenn du ihre Zuständlichkeit für einen Moment siehst – nein, dagegen, im Sinne der Formen des Seinsprozesses – Der Zustand der Liebe ist der Seinszustand schlechthin.
In der Zeit zählen aber keine Seinszustände!
Doch, wenn alles transparent geworden ist, bist du im Sein auch innerhalb der Zeit, der du dann allerdings enthoben bist.
Kann in Wünschen jemals Liebe sein?
Nein, natürlich nicht; denn jeder Wunsch richtet sich gegen die Liebe, es sei denn, du läßt ihn los. Dann ist er in Liebe aufgelöst.
Na toll – an der Liebe leiden wir, und sind wir erlöst, haben wir keine Wünsche mehr!
Liebe ist doch das Ganze. Nur wenn du dich aus der Liebe begibst, leidest du, und das geschieht immer, wenn du Wünsche hast. Du liebst, wenn du die Wünsche losläßt. Das ist das Geheimnis des Herzens: Dort gibt es nämlich keine Wünsche, nur Liebe, die dir alles ersetzt, was du meinst, in Wünschen haben zu müssen.
Bonaventura spricht in seinem Soliloquium mit seiner Seele – auch ich versuche sie direkt anzusprechen: Es fällt mir unendlich schwer, Dich zu lieben, weil das Leben für mich von unerträglicher Hässlichkeit ist.
Sei bitte nicht so ungerecht. Natürlich ist das Leben ein Prozess der Bilder – weder häßlich noch schön. Du nimmst an diesem Prozess teil, nur um zu lieben und nicht darüber nachzudenken, wie schön oder wie häßlich er ist. Auch deine Seele ist dem Übel ausgesetzt, wenn du nicht liebst, denn dann muß die Seele leiden. Doch das soll keine Klage sein. Deine Seele liebt dich über alles für dein großes Opfer, daß du mit deiner Seele für die Seele erbringst. Doch sei bitte voller Liebe und laß die Bilder dahinfahren. Sie sind es doch allein, die dir den Weg so schwer werden lassen. Deine Seele kann es dir nicht erleichtern, weil es erbracht werden muß.
Las bei Swedenborg, daß wir Menschen ständig von Geistern umgeben seien – was sind das für Kräfte?
Sei ganz beruhigt – du bist von Liebe umgeben, aus der Gott spricht und dich führt. Natürlich lenken Geistwesen den Strom zwischen Natur und Himmel. Es sind Kräfte, die ganz nach eurer Maßgabe wie Kraftströme in euch einfließen und euch die Möglichkeit geben, sich in Richtung Himmel oder Hölle zu entscheiden. Nach Maßgabe jedes einzelnen Menschen kommt es darauf an, welche Kräfte er einläßt. Ihr habt z.B. früher in euren Sitzungen oft solche Geistwesen gerufen, die euch nur gefoppt haben und euch gar keine Erkenntnisse geben konnten. Sie sind längst verschollen. Jetzt ist es an der Zeit, dem Himmel zum Durchbruch zu verhelfen, damit deine wirkliche Aufgabe beginnen kann, den Menschen die Erlösung zu bringen, indem du ihnen die Augen öffnest über den Himmel und das Ganze, das in euch zusammenfließt und deren einzelne Teile wieder vereint werden wollen, um nicht in der Finsternis zu vergehen.
(1980) Ich sah eine Sendung über Luther. Das erschien mir alles sehr schlimm. Mit dem Protestantismus hatte ich schon immer größte Schwierigkeiten – auch bei Swedenborg wird Luther verurteilt – wie ist das zu sehen?
Luther gehört zu den großen Versuchungen der Menschen. Er hat übel gegen die Liebe und gegen die Vorsehung gehandelt. Er hat die Menschen in den Verstand verführt und den Glauben wie ein morsches Mäntelchen aus Gold und Flitter darübergebreitet. Die Liebe hat er verraten und alle diejenigen an sich gebunden, die im Glauben schwach sind und nur gläubig erscheinen, aber darüber die Liebe vergessen. Leider hatte damals die katholische Kirche seinen Bestrebungen viel Vorschub geleistet und jetzt kann sie keine Richterin sein, was ohnehin eine Kirche niemals sein sollte, denn sie soll der Hort der Liebe sein. Darin hat die katholische Kirche bis heute sehr gefehlt, was wiederum niemals der Anlass sein darf, in dieser Verfehlung den Grund zu suchen, die Kirche im Kern zu zerstören.
In den 70iger Jahren mehrte sich das Auftreten von Heilsverkündern und Gurus aus dem Orient. Ich besuchte einige Veranstaltungen und verfolgte ihr Tun im Fernsehen, war aber meist enttäuscht oder abgestoßen davon. Ein gewisser Baghwan (Osho) machte viel von sich reden – was ist das für ein Mensch?
Kein guter – ein schillernder Blender, der viele Menschen verführt, vor allem diejenigen, die sich nicht sicher sind und seinem Irrlicht folgen wie die Motten dem Licht in der Nacht, um dann daran jämmerlich zu verbrennen. Solche Scharlatane sind jedoch notwendig, um die Spreu vom Weizen zu trennen, denn an ihnen scheiden sich die guten von den schwachen Seelen – letztere verfallen ihm.
Die Liebe hier vollkommen zu erbringen ist nur Jesus gelungen – vielleicht noch einigen Heiligen, aber die Menge der Menschheit wird hingeopfert ohne Liebe – diesen Aufwand verstehe ich nicht so ohne Effekt?
Siehe das nicht so. Es ist doch immer der Weg, der zählt, nicht das Ergebnis. Auch dabei ist vielmehr Liebe als du gewahr haben willst. Denn alle Menschen erbringen Liebe, auch die, die dir so böse erscheinen. Allein im Opfer ihres Hierseins erbringen sie schon den größten Teil an Liebe. Allerdings nur wenige erleben die Liebe als ein bewußtes Rückschenken ihrer Gaben an Gott, die sie von ihm erhalten haben. So bringen alle ihre Gaben, auch wenn es nicht freiwillig ist. Dann ist es zwar keine Liebe mehr, nur ist das Opfer allein schon letztendlich eine Gabe der Liebe: Nämlich die Bereitschaft, sich zu opfern und zu leiden. Es zählt nur der Weg, nicht das Ziel, und Weg ist immer Opfer. Wer aushält, erbringt Liebe.
An diesem Weg hatte ich in all den Jahren viel gelitten und hat nur wenig Freude. Darum reagierte ich besonders allergisch auf Menschen, die sich angeblich ständig „in christo“ freuten. Ich empfand es sehr heuchlerisch, vor allem wenn man sich verstieg, von Seligkeit zu sprechen. Was ist eigentlich der Unterschied von Freude und Seligkeit?
Seligkeit ist im Himmel wie auf Erden gleich. Nur ist sie euch in unserer reinen Form nicht gegeben, sondern sie mischt sich in eure Empfindungen von Freude ein. Denke aber nicht, wir könnten eure Vorstellungen nicht nachvollziehen, doch wissen wir, daß das, was ihr unter Sinnenfreuden versteht, nicht immer von der Liebe getragen wird, und dann ist es eine Wirkung, die sich gegen die Liebe wendet. Darum lehnen wir es ab, obwohl sie euch scheinbar ein so großes Vergnügen bereitet.
In gleichem Zusammenhang erlebte ich diese so zelebrierte Freude von sehr eifrigen Taizé-Fahrern. Besonders ein „Hirtenbrief“, der vor Freude förmlich triefte, machte mich ganz wütend. Sicher meint Frère Roger alles sehr ernst und ehrlich, aber für mich ist das Pathos dahinter unerträglich. Vielleicht sehe ich das alles falsch, aber die Freude, die davon ausgehen soll, empfinde ich nicht, eher noch das Gegenteil!
Das siehst du sehr wahr, denn das ist nicht das richtige Leben in Christo. Natürlich gehört auch die Freude dazu – was du allerdings nicht immer wahrhaben willst – obwohl du sie doch auch kennst. Aber es ist nicht die Freude des Genusses gemeint, sondern jener tiefe Frieden im Herzen, der aus dem Himmel kommt. Aber du hast ganz Recht, wenn du dich gegen diese falsche Freude wendest, die nur den Bildern übergestülpt wird als frohe Botschaft. Sie ist nicht echt. Es ist ein Jubilieren, das nur das Leid der Wahrheit übertüncht und verfälscht mit einem Flittergold, das sich wie echtes ausgibt, nur weil es glänzt. Du leidest unter dieser Unechtheit darum so sehr, weil du in einem Prozess der Läuterung von aller Finsternis dich befindest. Diesen Prozess bist du selbst aus Liebe eingegangen, und dieser Prozess ist schmerzlich, nicht wegen der Liebe, sondern für die Liebe, die sich wieder aus der Finsternis lösen muß, um sie zu erhellen und um die Liebe wieder leuchten zu lassen. Wenn du in der Finsternis bleibst, kannst du die Menschen nicht lieben und erleuchten. Du kannst sie aber nur lieben, wenn du dich nicht an die Finsternis binden läßt, und diese Loslösung aus den Bindungen ist sehr schmerzlich, aber auch zugleich der Prozess der Läuterung.
Albertus Magnus sagt: Nur durch den Hl. Geist wird man im Glauben ganz fest – wenn der aber nicht weht, dann kann ein Mensch doch nichts dafür – oder? Selbst Thomas und Paulus zweifelten?
Das ist so einfach nicht zu sehen. Es ist auch eine Aufforderung an euch, den Glauben zu pflegen, indem man glaubt, auch wenn man keine Zeichen bekommt. Denn erst dann ist der Glaube wirklich unerschütterlich. Dann ist er allerdings auch keine Lösung eures Herzens mehr, dann ist er ein Geschenk des Himmels, was ihr jedoch nur dann erhaltet, wenn ihr vorher fest geglaubt habt. Thomas und Paulus liebten sehr im Herzen. Du aber hast schon viele Zeichen gesetzt bekommen und kannst jederzeit mit dem Himmel sprechen – ist das etwa kein Zeichen?
Trotzdem fällt es mir immer sehr schwer, ins Herz zu gehen und meine Aufgaben wirklich zu erkennen – ich falle häufig in Zweifel.
Nein – indem du widerstehst, erbringst du jetzt Liebe und das Zeichen deiner Erhöhung folgt bald. Bis dahin sollst du im Glauben, Vertrauen und Warten deine Liebe erbringen. Das ist sehr notwendig, denn nur so wirst du stark genug sein, den Himmel offen zu sehen und ihn in Liebe an die Finsternis weiterzugeben.
Es gelingt mir noch nicht, die von Bernhard v. Clairvaux geforderte innere Schönheit zu finden und zu lieben. Die äußere Schönheit erscheint mir nicht nur greifbarer, sondern auch viel liebenswerter.
Die äußere Schönheit wirst du auch noch entlarven. Sie ist nur eine Hülle des Todes, kein Bild der Liebe. Gott hat sie euch zwar zur Freude geschenkt, wenn du dich aber an diese Bilder bindest, stirbt das Leben in ihnen, weil du dann die Liebe nicht mehr wirken läßt, denn nur durch die Liebe können diese Bilder selbst schöne Schablonen werden – ohne Liebe bleiben sie Bilder des Todes.
Ich war oft sehr verzweifelt und konnte es nicht verstehen, dass ich angeblich freiwillig hierher gekommen sein sollte. Wenn Gott mich so sehr liebt, wie kann er das zulassen? Ich würde niemals jemanden hierherschicken, den ich liebe!
Die Liebe selbst geht in dir in diese Finsternis. Du bist um der Liebe willen hierher gegangen.
Als Ich bin ich niemals gefragt worden – vielleicht hat meine Seele das bestimmt?
Siehe das nicht so getrennt. Bild und Seele gehören doch zusammen, denn nur in einem Bilde kann die Liebe wirksam werden. Du aber bist als Seele in deinem Bild als Ich wirksam. Trenne es also nicht in ein bedeutungsloses Bild und wichtige Seele. Sie ist doch nur Liebe, und Liebe kann nur in einem Bild wirksam werden, dabei ist zwar das Bild als Bild unter Bilder bedeutungslos, niemals aber als Träger der Seele – darin ist es der Liebe ebenbürtig, vor allem, wenn es von der Liebe ganz durchdrungen wird. Das ist aber dann nicht der Fall, wenn man das Bild mit anderen Bildern vergleicht (Teresa v. Avila „Vergleich ist Sünde) – da gibt es nämlich weder bedeutungsvolle noch bedeutungslose Bilder. Das sind Unterscheidungen, die weder wirklich noch wichtig sind. So wie schön und häßlich – das sind lediglich Betrachtungsweisen und Wertungen von Bildern. Es zählt nur die Liebe in einem Bild. An sich und allein ist ein Bild absolut bedeutungslos, nur in der Einheit von Bild und Seele ist es bedeutungsvoll.
Ich komme mir hier völlig fremd und ausgeliefert vor – entweder zerbricht man hier an den Bildern oder man verzweifelt an der Liebe!
Sprich nicht so – es ist doch alles Liebe, was von Gott kommt und alles steht in Gottes Atem. Diese Welt ist die Schöpfung Gottes und darum ein Teil der Liebe Gottes. Die Schöpfung geht als Spiegelbild wieder in Gott ein. Dieser Prozess spielt sich in euch ab und weil es aus Liebe geschieht, muß dieser Prozess auch in den Bildern und an den Bildern erbracht werden. Ihr aber verliebt euch in die Bilder und verliert damit auch die Liebe, die doch die Erlösung von den Bildern erbringt. Das, was du Loslassen nennst, ist die Erlösung.
Für uns Menschen ist dieses Loslassen unvorstellbar schwer und ich befürchte, daß ihr davon nicht die geringste Ahnung habt!
Natürlich haben wir Ahnung, nur wir sind ganz in der Liebe, so daß wir das nicht so scheußlich wie ihr empfinden. Wenn man allerdings nicht in der Liebe ist, dann empfindet man nur Leid.
Um in der Liebe zu sein, muss man erst alles loslassen und diesen Prozess empfinden wir als sehr schmerzlich.
Siehe es nicht so – wenn du doch nur ins Herz gehen wolltest, dort verschwindet alle Unruhe sofort und alles ist gelöst – fecisti nos ad te et cor nostrum inquietum est donec requiescat in te.
Damit ist aber auch Lust vorbei!
Richtig – denn die Lust verhindert die Transparenz. In der Lust bleibst du ewig in den Bildern stecken. Lust und Liebe schließen sich nicht unbedingt aus, nur meist bedrängt die Lust die Liebe so stark, weil ihr immer meint, die Liebe störe die Lust.
Ich litt viel unter meinem Erscheinungsbild, war damit nicht zufrieden und würde gern wissen, wer dafür verantwortlich ist?
Das weißt du doch – Gott hat euch alle Begabungen gegeben.
Und die will er alle wieder zurückhaben? Ich hatte sehr viele Begabungen, die ich alle loslassen musste – es ist mir bei einigen leicht, bei anderen sehr schwer gefallen.
Gott will es nicht zurückhaben. Es ist vielmehr euer Pfund, das ihr zum Verschenken habt, um damit Liebe zu erbringen. Ja, es ist euer Kapital!
Unter diesen Gaben sind eine ganze Menge, auf die wir gern verzichten können – mein äußeres Bild ist wahrlich nichts zum Verschenken!
Siehe es nicht so – vor Gott ist alles gleich. Und die von euch genannte Häßlichkeit der Bilder ist ein besonders großes Geschenk, nämlich ein großes Opfer der Liebe.
Zusammenfassend kann man sagen: Alle scheußlichen Gaben sind besonders große Opfer auf dem Altar der Liebe. Was wir uns wünschen, ist immer gegen die Liebe. Empfinden wir Lust, stört es die Liebe und was uns Freude macht, müssen wir für die Liebe loslassen! Na toll!
Ihr müßt keineswegs alles loslassen, was euch Freude bereitet. Aber Bilder können doch gar nicht solche Freude machen, wie sie die Liebe verschafft. Liebe ist doch immer schöner als alles Besitzen Wollen.
Da sind wir Menschen durchaus anderer Meinung – es liegt wahrscheinlich ein großes Mißverständnis vor – wir leiden am Loslassen. Liebe habe ich eigentlich noch nie gespürt?
Sie wird dir ständig angeboten, doch du nimmst sie einfach nicht an, weil du von der Liebe ständig einen Beweis in den Bildern erwartest, dabei liegt dieser doch im Herzen. Dort wartet auf dich die Liebe selbst und damit auch alle Geschenke des Himmels. Wenn du ins Herz gehst, bist du bei MIR – wenn du in die Bilder gehst, bist du fern von MIR.
Wir leben aber nun einmal in den Bildern!
Ja und nein – ihr lebt in den Bildern, aber nicht durch die Bilder. Löse dich von der Vorstellung, daß Bilder auf dich Einfluß haben können. Sie sind nur Angebote und als Versuchungen gegeben, um sie zu überwinden und dadurch transparent zu machen. Dann gibt es für dich auch keine Zeit mehr. Das sollst du den Menschen vermitteln, daß sie nur in der Zeit leiden und daß sie aus der Zeit in die Liebe entrückt werden können. Die Liebe ist nämlich keine Zeit mehr, weil sie das Gegenteil von Zeit ist. Sie ist der Zustand der Erlösung, und darum ist sie doch auch so wichtig für die Finsternis. Wenn Finsternis erleuchtet wird, bedeutet das: Sie fällt aus der Zeit in die Ewigkeit. Liebe darum sehr, denn dann erwacht in dir die Ewigkeit, in der wir dich alle willkommen heißen.
Leidet eigentlich meine Seele auch so wie mein Ich?
Natürlich leidet deine Seele auch, nur ganz anders als du im Körper. Bei euch geht alles über die Gefühle und Empfindungen, bei der Seele ist es die Bedrängnis, in die sie gerät, wenn ihr nicht liebt. Dann fühlt sich die Seele hilflos und nicht mehr in der Lage, das Schiff zu führen. Dann ist sie völlig den Bedürfnissen des Wagens ausgeliefert und kann ihre Aufgaben nicht mehr gemeinsam mit dem Wagen erfüllen, der sie trägt und den sie ganz durchflutet, um zu lieben.
Auf jeden Fall leidet die Seele nicht so schrecklich wie wir!
Nein, so nicht.
Meine Seele wurde also gefragt, ob sie inkarnieren wolle – wer hat mich gefragt?
Siehe es nicht so. Bilder werden doch erst durch die Seele lebende. Dann aber werden sie ständig gefragt, ob sie die Liebe erbringen wollen. Deine Seele bittet dich ständig, die Liebe für sie zu erbringen.
Und wer erbarmt sich meiner? Die Seele bestimmt nicht – sie sitzt ja direkt an der Quelle der Liebe.
Die Liebe selbst erbarmt sich deiner. Doch der Weg geht nur über das Leiden, indem du als Bild ständig stirbst um der Transparenz willen.
Ich leide – was habe ich mit dieser großen Seele zu tun, deren Affe ich nur bin…?
Liebe wird dir auch Begreifen helfen. Bitte siehe es nicht so, du und deine Seele ihr seid doch Eins und beide zusammen kommt ihr nur ans Ziel. Sprich bitte nicht mehr solche Worte der Finsternis, du wirst doch vom ganzen Himmel geliebt, Deine Seele preist dafür Gott.
Die Verteilung ist aber sehr ungerecht: Ich muss leiden und meine Seele preist Gott!
Am Leiden ist auch deine Seele beteiligt, weil sie dich durch dieses Leiden führen muß. Du wirst so geliebt – das mußt du doch spüren, wie glücklich alle sind. Sei bitte geduldig, habe keine ungerechten Vorstellungen, denn du wirst alle Seligkeit erhalten, um die Liebe weiter zu tragen.
Liebe Leser, dieses sind die originalen autobiografischen Notizen von Werner Smigelski. Wir haben hierbei lediglich das Laien-Lektorat gemacht. Hier geht es zu