Weg und Führung 1.6

Das Leben eines großen Mystikers der Neuzeit

Am 1.1. 1976 wurde ich begrüßt:

Sei gegrüßt im Namen des Herren, du bist erwählt unter den Erwählten, der Welt das Licht zu bringen. Alle lieben dich im Himmel wie auf Erden. Du wirst eingehen in das Reich, aus dem du gefallen bist in die Finsternis, um sie zu erlösen.

Schöne Worte, sagt mir lieber, wie sich das hier auf Erden gestalten wird!?

Das ist doch gar nicht wichtig, wichtig ist nur die Wesenheit; denn sie wird alle Bilder bestimmen, die dir allerdings viel Leid bringen werden. Doch wird alles reine Seligkeit sein, auch wenn die Bilder schrecklich sind.

In den folgenden Jahren hatte ich in der Tat viel zu erleiden und glaubte oft, es nicht mehr ertragen zu können. Es waren oft richtige Zusammenbrüche, die schwer zu beschreiben sind, doch wurde ich ständig angehalten durchzuhalten.

Du wirst geliebt von Christus, sei darum selbst voller Liebe, denn in dir entsteht die Liebe selbst. Du bist nur die Form. Sei darum voller Geduld, denn du kannst erst dann die Liebe wirklich ertragen, wenn das Gefäß geglüht ist für die Liebe, die darin offenbar werden soll. Frequenzen höchster Liebe fließen ständig und unaufhörlich dir zu. Sei bitte voller Geduld – das geht nicht schneller – du würdest es nicht ertragen.

Wurde öfter aufgefordert, zur Eucharistie zu gehen – notwendig?

Es wäre gut, du nimmst am Opfer Christi aktiv teil. Es ist allerdings nicht notwendig, katholisch zu werden, denn Christus sieht nicht in der Kirche seine Trägerin. Doch wird nur im Tempel das Opfer gereicht, gehe darum hin und nimm daran teil. Du wirst Christus schmecken, so wie er dich schmeckt in seiner Liebe zu dir. Die Kirche selbst ist ihm jedoch ein Übel, weil sie durch den Egoismus ihrer Mitglieder verdorben ist. So wurde sie zum Haus aller Bosheit in dieser Welt. Sie ist nicht der Tempel der Liebe und Christus lebt auch nicht in diesem Haus. Die Kirche wird auch bald als Zeitliche vergehen, weil sie nicht mehr wert ist, die Bildgestalt Gottes zu sein. Sie wird vergehen und die Menschen werden Christus in ihrem Herzen tragen und nicht mehr hinter toten Mauern suchen und beleidigen. Natürlich gibt es auch Katholiken, die wirklich Gott lieben, doch hat das wenig mit der Kirche zu tun. Christus ist auch nicht in diesen Menschen, weil sie katholisch sind. Alle Menschen, die Christus in sich tragen, retten ihn für die Menschen, nicht dagegen die in den Kirchen aufgestellten Särge und Heiligenbilder, die nur Lüge und Bilder der Dunkelheit sind.

Man bedrängte mich, die Eucharistie in der Gemeinschaft zu nehmen, denn ohne kirchliche Gemeinschaft gäbe es kein Geisterlebnis. Die Gemeinschaft verstärke dieses Erlebnis – ist das so?

Nein – gehöre keiner dieser Gruppen an, sei vielmehr für alle da, denn es ist wichtig, Gemeinschaft mit allen Menschen zu haben. Überall weht der Geist, keineswegs in solchen Gruppen stärker. Fast alle Menschen suchen die Gemeinschaft einer Gruppe auf, aber nur deshalb, weil die Menschen die Kraft nicht haben, Gott allein gegenüberzutreten. Sie suchen immer wieder die Gemeinschaft als Lichter, die gebündelt werden sollen, denn in der Gemeinschaft erfolgt immer eine Bündelung des Lichtes. Für dich ist das nicht notwendig – du selbst sollst doch Licht bündeln, darum hast du auch gar nicht den Wunsch, dabei zu sein, denn es ist auch gar nicht möglich, dich in einer Gemeinschaft zu bündeln – du sprengst jeden Rahmen. Zwar verändert sich dein äußeres Leben nicht sonderlich, aber sehr dein Sein selbst und das sprengt jede Gruppe, auch wirst du den Bezug zu den äußeren Bildern ganz verlieren. Sie werden für dich gar nicht mehr existieren, weil sie für die Liebe transparent werden. Das werden auch bald die Menschen bemerken. Sie empfinden es jetzt schon an deiner Ausstrahlung. Sie fühlen sich zu dir hingezogen, werden dich aber auch bekämpfen, was ihnen jedoch nicht gelingen wird.

Durch die täglichen Durchsagen wurde mir viel eröffnet – durften eigentlich viele auf Erden so viel erkennen?

Nein, nur ganz wenige haben darum gewußt. Du bist in der Tat bevorzugt. Viele haben den Glauben erbracht, ohne zu wissen und ohne Zeichen zu bekommen. Auch war die Liebe der Hilfe nur ganz wenigen bewußt. Die meisten haben an die Liebe der Hilfe geglaubt und waren darin selig, doch die wenigsten wußten genau ihren Weg. Nur wenn es um die Erfüllung eines bestimmten Planes geht, weiß man den Plan. Jedoch meist wird der Plan erfüllt ohne vorheriges Wissen.

Wenn der Plan vorgegeben ist, bin ich ja eigentlich nur wie eine Schachfigur?

Nein – denn du mußt den Plan erfüllen, und das ist nur dann der Fall, wenn du es auch wirklich willst. Die Gefahr, den Plan nicht zu erfüllen, ist somit immer gegeben, und zwar wenn du stürzt und vom Pfad fällst.

Ist Selbsterkenntnis das Gegenteil von Egozentrik?

Ja, sie macht das Ich zum Objekt seiner Ahnungen, Bemühungen, seines Begreifens und Erkennens. Selbsterkenntnis ist die Liebe zur Transparenz. Das Ich ist ein Konglomerat von Gedanken und Vorstellungen, deren Mischung die Individualität ergibt und die sich im Charakter eines Menschen äußert. Das Erkennen all dieser Bildverhaftungen bedeutet die Möglichkeit, sie aufzulösen. Auflösung bedeutet, frei werden von Mauern, die den wirklichen Zugang zum anderen Menschen verstellen. Nur über die Selbsterkenntnis findet man den Zugang zur Heimat, die einen auch nicht mehr einsam sein läßt. Ihr sucht die Einsamkeit in der Begegnung mit dem äußeren Menschen zu überwinden, dabei könnt ihr nur die Erlösung davon in der Auflösung des äußeren Menschen finden. Das Gefühl der Einsamkeit ist einer der stärksten Impulse für die Suche nach Gott. Das ist der wahre Weg nach Innen, nicht im Außen ist er zu finden. Ihr findet ihn nur, wenn ihr endlich die Mauern einreißt, d.h. loslaßt, opfert und verzichtet auf die Bilder, die scheinbar euer Glück bedeuten. Einsamkeit wird nicht bei den Menschen überwunden, sondern nur im eignen Herzen, wo man in Wirklichkeit mit allen Menschen vereint ist, so wie ihr in der äußeren Welt nie mit Menschen vereint sein könnt. Im Herzen kann man Menschen niemals verfehlen. Das Verfehlen ist aber eure Tragik. – Der Weg nach Innen führt zur Gotteserkenntnis. Ihr aber zieht es vor, im Dunkeln zu bleiben. Stelle dir die Liebe Gottes zu aller Kreatur vor. Auch eure Seele ist so der Natur anheimgegeben, denn nur in der Natur kann sie Gott preisen. Nimm darum die Welt in dir auf, weil sie ein Abbild Gottes ist. Es ist die Kreatur, die Gott erkennen will. Bleibe immer in dieser Vorstellung der Demut und blicke in dein Herz. Nur dort erfährst du die Erlösung. Die Quelle aller Erkenntnis ist Gott. Deine Seele ist ein Teil von ihm. Sie suche also, bis du sie gefunden hast. Dann aber fliege in die Unendlichkeit, die Gott selbst ist. Das ist die Heimkehr der Seele zu Gott. Ins Herz gelangst du aber nur durch die Liebe. Sie muß im Herzen glühen, um alle Bilder des Begehrens zu verbrennen.

Las über Therese von Lisieux und ihre Demut. Ist es Unrecht, sich gegen ungerechte Behandlungen zu wehren?

Siehe es immer als eine Prüfung an. Du willst noch zu sehr demütig sein und hast darin auch schon Einiges erreicht, aber du liebst es auch, wenn es andere merken. Echte Demut weiß nichts von sich. Liebe wird dir gegeben – Liebe gib weiter. Es ist alles ein Kreislauf, der durch dich als Medium geht. Fast ist deine Laterne schon rein und läßt dein Licht durch, so wie es dir gegeben wurde. Zuweilen gibt es allerdings auch noch Flecken in der Transparenz, die von Bildern deines Ich erzeugt werden. Sie kommen meist aus der Angst, aus deiner Unsicherheit und aus deinem Wollen nach Freude an den Bildern. Es sind noch alte Gewohnheiten, die den Schirm deiner Lampe trüben.

Durchschreitet eigentlich unsere Seele Inkarnationen als immer gleiches Licht oder ist das immer ein anderer Teil der gesamten Seelensubstanz?

Du siehst das alles noch zu sehr als Individualität. Es ist das Licht, das in seinen Teilen immer und ewig inkarniert. Man kann also nie von „meiner Seele“ jetzt und früher sprechen. Eine Seelensubstanz als Lichtqualität befand sich als Teil immer in früheren Inkarnationen in anderen Bildern. So war die Seele immer mit Bildern verbunden. Das jeweilige Bild ist abhängig von der Stufe der Lichtqualität, die in einer Dimension innerhalb der Hierarchie des Universums auszutragen ist. Seele ist nie eine bestimmte Individualität, die sich ausgestaltet. Im Kosmos existieren alle Bilder zu allen Zeiten, man kann sie sich vergegenwärtigen oder abrufen, so als wären sie nie gewesen, und doch waren an dieser Stufe eines Lichtes viele beteiligt, das jeweils erreicht worden ist. Innerhalb einer bestimmten Stufe bestehen alle aus der gesamten Seelensubstanz, jedoch innerhalb ihrer Inkarnation als individuelles Bild.

Sucht sich eigentlich unsere Seele die eigenen Bilder im Leben aus?

Es ist das Ziel Gottes, das in den Seelen die Bilder erzeugt, die wiederum nur geschaffen werden, um transparent gemacht zu werden. Denn das sind Licht und Finsternis in ihrer Verbindung.

Also ist alles determiniert?

Nein, nicht so zu sehen. Determiniert ist nur das Ziel: Die Erlösung, nicht der Weg dahin. Dieser wird in jedem Augenblick neu erfunden. Du kannst das jetzt nur von der Zeitlichkeit her sehen und verstehen, es ist aber auch alles gleichzeitig. Darin ist es determiniert, nicht in der Zeit. Da folgen die Bilder im Nacheinander, und zwar nicht immer folgerichtig, doch immer notwendig auf das Ganze hin gesehen. Bilder werden geschaffen und Bilder werden transparent. Alles ist ein Prozess der Liebe. Siehe es als einen ewigen Kreislauf. Die Bilder darin sind Medium und Weg zugleich. Ohne Bilder keine Entwicklung, deren Bewegung nur die Liebe ist. Beides ist gegeben: Bilder schaffen und Bilder zerstören – beides ist gleich. Erschaffst du Bilder, zerstörst du die reine helle Flamme des Geistes, zerstörst du Bilder, reinigst du die Flamme. Es ist eine Einheit. Die Liebe ist die Bewegung aller Welt – sie allein ist der Wind, der alles bewegt und durch welchen Gott in seiner Schöpfung wirkt. Die Liebe ist das Leben in der Schöpfung, die durch die Liebe aus der Polarität wieder in die Einheit erlöst wird. Liebe der Hilfe durchflutet den gesamten Kosmos und ist der Wind, der überall weht. Leider selten begriffen und meist nicht gespürt. Sophia ist der griechische Ausdruck dafür. Du aber sage Liebe der Hilfe, denn sie gibt dir die Hilfe, diese Welt in ihrer wahren Gestalt zu erblicken. Christus ist die Sophia, weil er von Anfang an das Licht der Welt ist. Er ist die Erlösung der Bilder aus der Welt. Ihr wißt alle, daß die Erlösung nur über Christus erfolgt.

Seit 1975 bekam ich immer häufiger Durchsagen, in denen mir bevorstehende Katastrophen angekündigt wurden (20 Jahre später erfolgten sie in der Tat). An sich lehnte ich solche Prophezeiungen strikt ab, vor allem weil mir der Sinn solcher weltweiten Katastrophen einfach nicht klar war. Vor allem verstand ich nicht den Zusammenhang mit der Menschheit.

Dienen solche Katastrophen zur Besserung der Menschen – es erinnerte mich an die Prophezeiungen von Jona zum Untergang von Ninive – erschien mir zweifelhaft?

Natürlich werden die Menschen durch Katastrophen nicht besser werden. Sie werden aber von nun an mit der Liebe verbunden sein. Jesus hat den neuen Bund in Liebe gestiftet. Das haben die Menschen in den 2000 Jahren sehr wohl begriffen, leider nicht in die Tat umgesetzt, um die Bilder auf die Liebe hin transparent zu machen. Ab jetzt werden die Menschen die Liebe im Geist erbringen, denn das wird der neue Bund sein. Wenn jedoch die Liebe nicht erbracht wird, sind Katastrophen nur die letzte Möglichkeit für einen solchen Neuanfang. Aber immer wieder werden die Menschen die Liebe im Herzen erbringen müssen, um den neuen Bund einzulösen. Katastrophen sind jedoch nie als Bedingungen vorgesehen, sondern immer nur als Möglichkeit. Wenn die Menschen liebevollere Bilder hervorbringen, werden Katastrophen weniger schreckliche Bilder der Zerstörung ergeben. Katastrophen wären dann lediglich das Ende einer Entwicklung und der neue Mensch würde als Bild der Liebe im Geist entstehen. Und das wäre dann keine Katastrophe, sondern die Menschen würden es als eine Höherentwicklung zu Gott empfinden. Ob mit oder ohne Katastrophe kommt die Liebe im Geist auf jeden Fall und mit ihr der neue Mensch, der bereits in vielen Menschen schon auf der Erde existiert. Natürlich gab es den neuen Geist schon immer in den Heiligen, wird aber in Zukunft die ganze Menschheit erfassen.

Hildegard von Bingen beschreibt „Planeten“, die zwar niemand sieht, nur zuweilen bei Verdunkelung der Sonne, die aber die Erde stark beeinflussen, bzw. die zusammenkrachen können? Was meint sie damit?

Das sind nicht Planeten – es handelt sich dabei um die elektrischen Polkappen, die als magnetische Felder leuchten. Sie geben der Erde das Gleichgewicht im Kosmos. Es ist sehr wichtig, diese Bewegungen der Polkappen als Magnetfelder zu beobachten. Sie werden nämlich wieder sehr bald in Unruhe geraten und große Zerstörungen einleiten, von der Hildegard spricht. Die Magnetfelder können sich verschieben, und das ist das, was Hildegard beschreibt, wenn sie davon spricht, „das Firmament krache zusammen“! Das betrifft in der Tat die Erde, die sich nach Norden hin verschieben wird. Das wiederum wird der Erde eine Abweichung von ihrer Bahn um die Sonne ergeben. Die Menschheit wird eine stürzende Erde erleben, wobei dieser Sturz der Menschheit ein Paradies eröffnen wird.

2000 Jahre Liebe der Tat: Ist diese Epoche nicht total schiefgelaufen? Könnte so etwas nicht auch mit der neuen Epoche wieder passieren?

So darfst du das nicht sehen. Schieflaufen ist im Hinblick auf die gesamte Entwicklung der Bewegung in der Schöpfung gar nicht möglich. Natürlich können sich immer wieder sehr häßliche Bilder ergeben, so daß ihr dabei das Empfinden der Lieblosigkeit habt. Man kann aber trotzdem die bisherige Entwicklung nicht als schiefgelaufen bezeichnen. Selbst wenn eine Epoche in einer Katastrophe endet, ist sie nicht schiefgelaufen. Ist ein Mensch bereits dann schon schlecht, nur weil er krank geworden ist? Er wird operiert und die Entwicklung geht weiter. Es wäre auch keineswegs besser, wenn er gar nicht krank geworden wäre. Denn wichtig ist immer nur der Mensch, nicht seine Bilder, die ihr alle viel zu hoch bewertet. Die Entwicklung geht immer weiter, die Bilder dabei sind von ganz geringer Bedeutung. Selbst wenn ein Mensch verdirbt, seine Seele wird nie verderben und immer wieder ihr Ziel suchen, und das ist die Liebe. Sie wird auch immer die Liebe finden, selbst in der größten Dunkelheit und ganz gleich, wie die Bilder sein mögen.

Ist also die Entwicklung auf der Erde nicht als zurückgeblieben zu bezeichnen?

Es liegt nahe, das von eurer Zeit zu sagen, aber niemals im Bezug auf die Ewigkeit. Stelle dir einen Wasserfall vor. Als Wasserfall siehst du ihn als Ganzes: Ein Fall von Wasser! Als Tropfen im Wasserfall erfährst du seine Entwicklung. Einige Tropfen sind eher unten im Meer als andere, aber das ist nicht wichtig. Ankommen ist wichtig und dabei nicht zuschanden werden am eignen Licht. Siehe, der Sturz der Engel ist ein Zuschanden werden am Licht, weil nicht die Finsternis erlöst wurde, sondern sie wurde begehrt. Und das gilt auch für die Menschheit, die ihre eigentliche Aufgabe vergessen hat: Liebe zu erbringen und nicht die Bilder in Lust zu begehren.

Licht selbst kann also nie vernichtet werden?

Nicht als Prozess, jedoch in der Bewegung, und zwar als Teil der Bewegung, die sich oft an die Finsternis verliert. Besser könnte man von einer Art Aufzehrung des Lichtes sprechen, das quasi von der Finsternis überdeckt wird, um nun nicht mehr das eigentliche Ziel zu erreichen. Es wird jedoch ersetzt durch das dunkle Gegenlicht, das in dem Maße verschwindet, wie das Licht davon aufgezehrt wird. Es ist also nur scheinbar so, als würde das Licht im Kosmos verschwinden. Von der Ganzheit aus gesehen ist das aber niemals der Fall. Hierbei gilt in der Tat der Satz von der Erhaltung der Energie und der Materie. Beide ergänzen sich. So wie das Gegenlicht (Materie) das Licht (Energie) aufzehrt, verschwindet das Licht scheinbar jedoch nur in der Bewegung, niemals von seinem Ursprung her.

Wenn ich das richtig verstanden habe, befindet sich die Menschheit in einer Phase des Verschwindens des Lichtes?

Richtig – denn dieser Teil des Lichtes (Bewusstsein) durchläuft einen Bereich großer Finsternis und droht sogar in dieser Finsternis zu verschwinden (Materialismus, Atheismus, Nihilismus). Das aber wird nicht geschehen, weil der göttliche Plan die Erhaltung vorsieht. Dafür werden sehr große Lichteinheiten gesendet, die du anführst.

Energie wird umgewandelt in Materie und umgekehrt – das habe ich verstanden, aber wie ist das mit dem Licht? Wo bleibt es, wenn es auf die Finsternis auftrifft? Wo bleibt das Licht einer Kerze an den Wänden einer Höhle? Sind wir Lichter an den Wänden einer Höhle (Platon, Höhlengleichnis)?

 Ja ihr seid das Licht an den Wänden am Ende der Finsternis, die sich mit dem Licht vereint, sie ist doch das „Gegenlicht“, das notwendig ist, damit das Licht wieder zum Ursprung zurückfindet, denn das Gegenlicht will die Vereinigung. Siehe beide als Prinzip an. Es sind zwei Gegenkräfte, die sich vereinend trennen und getrennt vereint werden. Das ist die Polarisierung von Eins und Zwei (Schöpfer und Schöpfung). Sie bedingen sich gegenseitig um der Erlösung willen (weil diese über die Liebe geht). Eins kann nicht sein ohne Zwei und die Zwei sieht ihr Ziel in der Eins: Licht als Kraft, das ohne Finsternis nicht Licht sein kann. Das Licht bleibt immer erhalten und bewegt sich im Prozess der Durchdringung unendlicher Bilder.

Das Licht kehrt also zum Ursprung wieder zurück?

Nicht als das ausgesendete Licht in der Zwei, d.h. der Lichtstrahl kehrt sich nicht um oder bricht sich wie ein Echo. Es bleibt aber als Licht immer erhalten, deren Grenzen nicht in einer Zielgeraden liegen, sondern nur in der Bewegung einer Spirale, die selbst als Ziel endlos ist. Das Licht kehrt sich also nie um wie der Schall, der sich an einer Mauer bricht. Die Begrenzung des Lichtes liegt in der Spirale, die als Zwei die Vielheit bedeutet.- Die Polarität in der Schöpfung bildet sich auch in der karmischen Bedeutung von Mann und Frau ab, die sich wie alles erst dann aufhebt, wenn die Menschheit zurück zum Geist gekehrt ist. Dann ergänzen sich alle Polaritäten wieder zu Ganzheit. Das Männliche ist als Licht gegeben, die Frauen repräsentieren die Erde selbst und die sie umgebende Dunkelheit, um vom Licht „beackert“ zu werden (Las zufällig später den gleichen Wortlaut bei Hildegard von Bingen). Auch der Heilige Mann bedarf darum immer auch die Ergänzung der heiligen Frau. Sie sind die Blätter, in die Heilige eingeschrieben sind. Maria ist das Blatt, aus dem Jesus kam.

Werde ich das jemals wirklich begreifen können?

Ja, du wirst das Prinzip dieser Welt begreifen, weil du es selbst verkörperst. Noch ist es dir nicht ganz erkennbar, weil du ein Teil davon bist; dann aber wirst du das Ganze erkennen: Das aber ist Gott als Eins und Zwei zur Drei. Das erkennen nur ganz wenige Menschen, weil es jeder Lebensweg erst erbringen muß; denn das ist doch der Sinn eures Hierseins, was jedoch nur sehr wenige erleben. Aber alles ist ein Prozess, an dessen einem Ende das Erkennen der Ganzheit steht und dessen anderem Ende die Liebe steht, um wieder zu vergessen, was die Liebe wieder zu suchen hat. Siehe es als einen Prozess, dessen permanente Verwandlung aller Bilder ist, was zum Erkennen führt, und das macht wiederum euer Leiden als Liebe im Leben aus.

Leiden wir, weil wir erkennen – weil wir nicht lieben oder leiden wir für andere?

Es ist alles ein Zusammenhang. Alle Menschen erbringen Licht aus Liebe, doch fehlt ihnen oft das Erkennen (Bewusstwerdung). Dann erbringen sie keine Liebe, dann verdunkeln sie und leiden. Einige aber ertragen das Leiden für andere, um das Licht gegen die Finsternis zu schützen im Leiden für alle. Das ist immer eine Entscheidung eurer Seele, die das Ganze in Bewegung setzt für euer Bild.

Aber unser Ich (Bild) ist dazu eigentlich freiwillig nicht bereit – oder?

Siehe es nicht so – ist eine Puppe bereit zu tanzen? Sie tanzt, wenn es der Spieler will. Ihr aber seid Puppen, die sich ständig in ihrer Mechanik sperren. Nur darum fällt euch das Tanzen so schwer.

Vielleicht will eine Puppe liebevoll geführt und gebeten werden?

Nein, es ist ein Prozess, die Puppe ist nur eine Analogie. Du fragst auch kein Bild, ob es will oder nicht. Es ist geschaffen worden, um in seiner Bildhaftigkeit zu wirken. Es ist also nicht eine Frage der Bitte oder der Liebe, sondern nur eine der Bereitschaft, den Willen des Spielers auszuführen.

Gibt es eigentlich Besessenheiten im Sinne des Dämonischen?

Alles, was lebt ist besessen von der Kraft der Liebe. Die Liebe erscheint nun in eurer Welt der Bilder auch in der Dualität von Gut und Böse. Beide sind Ausdrucksgestaltungen eures Ichwillens. Die Kraft kommt dabei aus der Liebe, doch über die Ichwillensbildung teilt sie sich innerhalb einer Skala zwischen Gut und Böse mit. Es ist also nicht die Kraft selbst, sondern die Eintrübung der Kraft über das Ich. Somit ist jedes Bild der Ausdruck einer bestimmten Seelenhaltung, die darin ihre Möglichkeit sieht, Licht zu erbringen. Auch böse Bilder werden so erzeugt, allerdings immer nur gesehen im Hinblick auf den Prozess der Reinigung, um zu leuchten. Denn nur im Prozess des Transparentierens wird Dunkelheit vernichtet, um die Finsternis mit dem Licht zu vermählen. Dunkelheit dagegen entsteht immer aus Lieblosigkeit. Und der Mensch kann frei darüber entscheiden. Wenn er sich gegen die Liebe entscheidet, entsteht Dunkelheit, und diese wiederum trübt ihre Bilder als Ausdruck einer verdunkelten Seele ein. Und das ist wiederum gefährlich für das Entstehen weiterer Dunkelheiten. Die Menschheit ist am tiefsten Punkt der Dunkelheit angelangt.

 

Nur zur Klärung: Dunkelheit und Finsternis sind unterschiedlich?

Ja natürlich – Licht und Finsternis sind eins. Die Dunkelheit gehört in die Welt der Dualität, dagegen Licht und Finsternis nicht, weil sie verschiedene Aspekte des Ganzen sind. Erst in der Welt wird daraus Helligkeit und Dunkelheit.

 

Erklärt mir bitte noch einmal Licht und Finsternis!

Der Gegenpol zum Licht ist die Finsternis. Finsternis ist alles das, was leidet, um erlöst zu werden (Unbewusstes) – es ist die Materie selbst, die sich in unendlichen Bildern manifestiert, und zwar alle Bilder, keineswegs nur böse (nicht mit Dunkelheit zu verwechseln). Licht ist Geist, Finsternis ist Materie (Bilder). Alle Bilder sind „Jesus“, Licht ist „Christus“. In den Bildern erbringt die Seele den Läuterungsprozess. Darum liebte Jesus Alles und nicht nur das Licht in den Bildern. Bilder sind zwar an sich bedeutungslos, wenn man sie um ihrer selbst Willen liebt: Das ist Begehren! Bilder sind aber immer zugleich auch der Ausdruck einer Seele, die in ihnen leidet. Das erkenne als die Bedingung des Prozesses des Leidens selbst.

 

Katharina von Sienna spricht davon, dass Seelen, die keine Liebe erbringen, verdammt sind – wie ist das zu verstehen?

Das ist so nicht zu verstehen: Es sind Seelen, die sehr im Dunkeln sind, und das ist so wie die Vorstellung von Verdammt-Sein. Doch auch ihr Prozess geht in Ewigkeit weiter; denn es muß auch ihr Licht erlöst werden in die Liebe der beiden Prinzipien von Eins und Zwei.

 

Mir begegneten immer wieder Menschen, von denen mir gesagt wurde, sie seien eine dunkle Macht. Haben denn nicht alle Licht in sich oder gibt es welche ohne Licht?

Siehe alles als einen gegenseitigen Prozess, an dem alle beteiligt sind: Die einen, die das Licht anzünden für die anderen und die anderen, die das Licht brauchen. Du z.B. bündelst Licht, Elisabeth bündelt Finsternis. Nun gibt es aber auch solche Menschen, die die Finsternis sehr lieben und dadurch Dunkelheit erzeugen als Macht gegen das Licht. Denn die Finsternis ist selbst ja keine Macht gegen das Licht, sondern ersehnt viel mehr das Licht. Die Dunkelheit dagegen tötet das Licht. Es gibt nun in der Tat Menschen, die das Licht töten. Licht zu töten ist aber im Schöpfungsplan nicht vorgesehen. Es sind darum Menschen, die gegen die Liebe sind und die Liebe in Hass gegen das Licht verfolgen. Sie sind die wahren Verführer zur Dunkelheit (Atheisten/Nihilisten/Antichristen, Materialisten, Kommunisten, Sozialisten und Kriminelle).

Sie haben natürlich bei all denen großen Erfolg, die selbst noch sehr an die Finsternis verhaftet sind. Darum sind sie sehr stark und töten viel Licht (Thema des ganzen 20.Jahrhunders). Dich können sie nicht töten, doch vertraue diesen Menschen nicht und meide sie, denn sie hängen sich nur an dich, um dir zu schaden. Leider sind es sehr viele, die die Dunkelheit verehren, um alles darin versinken zu lassen. Die meisten davon findest du in der Politik und in der Öffentlichkeit. Natürlich haben alle Licht, weil das Licht doch das Leben selbst ist in euch, doch ihr Bild ist nicht das Licht, was leuchtet; denn Bilder sind immer nur Widerschein und niemals selbst leuchtend. Die meisten Menschen leuchten nicht, weil die Mauern ihrer Bilder so dick sind. Sie sind bei den Menschen sehr verschieden dick.

 

Worin besteht der Unterschied zwischen einem Menschen mit dicken Mauern und einem, der die Dunkelheit liebt?

Der mit den dicken Mauern kann seinen Prozess der Reinigung und Transparenz immer noch erbringen im Gegensatz zum anderen, der die Dunkelheit liebt; denn der geht in die falsche Richtung und erbringt seinen Prozess überhaupt nicht. Das wirst du sehr bald unterscheiden können. Hab keine Furcht, du wirst beschützt, doch wisse: Von jenen droht dir ständig die größte Gefahr für die Erlösung der Erde.

 

In diesem Zusammenhang verstehe ich eine andere Aussage von Katharina nicht: Sie spricht ähnlich wie die katholische Kirche von der Auferstehung der Leiber aller?

Versteh das nicht so, als würden die Bilder wieder lebendig werden. Sie existieren jedoch wie ein ewiger Film (Ätherleib, Akasha-Chronik) und sind oft noch mit den Seelen Verstorbener verbunden. Das Bild stirbt zwar, aber die Seele lebt ewig weiter und es wird auch oft noch das Bild weitergetragen als noch nicht Vollendetes, weil nicht Transparentes. So haben die Seelen sehr wohl noch das Bewusstsein ihrer ehemaligen Bilder, doch keineswegs das Fleisch der scheinbaren Wirklichkeit in der Zwei.

 

Was ist eigentlich Hölle?

Auch nur ein Bild. Du bist auf der Erde und erkennst einen Teil ihrer Wirklichkeit. Wenn du das Ganze erfährst, wirst du sehen, dass es weder Himmel noch Hölle gibt, denn es ist alles eine Einheit. Hölle existiert nur als Bild, nicht als Prinzip. Es ist ein Bild tiefster Gefallenheit in die Dunkelheit. Es ist die tiefste Verstiegenheit des Lichtes in die Finsternis, und zwar nicht als ursprünglich gedachte liebende Umarmung von Licht und Finsternis, sondern als Verstiegenheit in die falsche Richtung, weg von Gott. Verstiegenheit als Abkehr von Gott ist Sünde („Trennung“).

 

Ist Sünde immer ein ganz bewußter Akt?

Nein – Sünde gibt es auch, wenn das Ego nichts davon weiß. Das ist dann die Verstiegenheit der Gefühle, Triebe und Wünsche, die nicht immer ganz bewusst sind. Wäre den Menschen immer alles ganz bewußt, wäre die Menschheit schon einen großen Schritt weiter.

Auch ich habe viel Schwierigkeiten, die Liebe ganz bewusst vom Begehren auseinander zu halten: Ich verwechsle sie immer wieder. Wann begehre ich nur, wann ist die Liebe mit dabei? Natürlich freue ich mich, wenn mir ein Wunsch erfüllt wird, aber ich weiß natürlich auch, daß ich mich dabei mehr über die Erfüllung meines Wunsches freue als über die Liebe, die ich gratis mitgeliefert bekomme.

Siehe das nicht so – deine Seele ist über die Liebe sehr froh und dein Bild ist deshalb noch nicht undankbar, wenn du liebst. Es ist doch eine Einheit, die du nicht immer in Begehren und Lieben aufspalten solltest. Freue dich in der Liebe, wie auch immer die Bilder sein mögen.

 

Trotzdem wäre es besser, wenn meine Gabe der Unterscheidung mehr ausgebildet und ich von meinen begehrenden Wünschen erlöst wäre.

Du kannst ruhig die Bilder begehren, um sie dann aber liebend zu erlösen. Dein Begehren ist dann die Hingabe an die Welt, die in Liebe erlöst werden soll. Dein Opfer ist dabei sehr groß, weil du keine Antwort auf dein Begehren finden wirst. Aber gerade im Begehren erfüllst du den Plan, alle für dich zu erobern, die dann in dir ihre Erfüllung finden. Siehe das ist ein Prozess, dir zwar nicht erkennbar, aber doch erfühlbar. Deine Leiden ergeben dabei die Erlösung, und je mehr du Leiden erbringst, desto größer ist die Erlösung. Das allein ist im Augenblick deine Aufgabe, die dir selbst auch die Erlösung bringen wird, denn es wird auch dir dabei die Erfüllung widerfahren. Allerdings entscheidend dabei ist es, dein Begehren hinzugeben im Bild des Nichtwissens. Alles, was nicht dazu führt, Gott zu lieben und zu erkennen, ist reiner Zeitverlust.

 

Dann stehle ich wahrscheinlich Gott viel Zeit?

Nein – du bist doch ständig in der Liebe Gottes, nur zuweilen hast du alte Bilder der Erinnerung, doch deine Seele lobt Gott ständig.

 

Ich nehme an, dass alle Seelen ständig Gott loben – oder?

Nein, das ist nicht der Fall – viele Seelen werden in ihrer Dunkelheit sehr gequält und vergessen dabei ganz ihre Liebe zu Gott. Das Licht ist ihnen zwar von Gott gegeben, doch seine Aufgabe hat das Licht längst vergessen, weil das Bild das Licht völlig verdunkelt hat.

 

Wir Menschen sind alle Bilder in der Zwei – die Seele dagegen ist aus der Eins?

Ja – das Leben selbst ist die Eins, die in der Zwei als Seele wirkt. Die Seele ist der Teil Gottes, der sich so in der Zwei verwirklicht. Die Eins ist die Urquelle der Liebe, die ständig die Materie durchflutet in allen ihren Manifestationen (Bildern). Gott ist Wille in sich, das aber sind die Kraft, der Weg und das Ziel in einem. Der Plan ist im Weg enthalten als Bewegung (Prozess) der Bilder in einer unendlichen Hierarchie. Du kannst es dir so vorstellen: Alles sind Kraftstationen, die transparent sein müssen, um die Kraft durchzulassen. Die Liebe ist der Strom, die Bilder die Relais. Dabei sind Engel dem Zentrum näher als die Menschen und filtern das Licht in seiner Weitergabe hin bis zu den Menschen. Wenn sie nicht wären, würden die Bilder in ihrer Vielfalt nichts verstehen können, weil die Engel gebündeltes Licht sind. Ab jetzt wird das Licht wieder gesammelt, bisher wurde es verteilt. Engel sind auf diese Weise Lichtbringer und Lichtsammler. Du bist einer, der Licht sammeln soll.

 

Licht geht von Gott aus – wie kann es dann geschehen, daß das Licht sich gegen Gott versteigt?

Weil es selbst Gott spielen wollte, und zwar aus eignem Antrieb. An sich ist es die Intention des Lichtes, sich mit der Finsternis zu verbinden. Es ist aber im Universum alles möglich, und darum entstand der Wille, selbst Erlösung zu spielen.

 

Aber das Licht ist doch Gott selbst? Wie kann er von sich selbst abfallen und sich verselbständigen?

Nein, das ist nicht mehr so, wenn das Licht abgesandt ist; denn dann ist es nicht mehr ganz Gott, dann ist es in der Zwei die Bewegung der Bilder, die als Abbilder den Wunsch entwickelten, sich selbständig zu machen.

 

Licht ist Liebe – wie kann sie sich gegen sich selbst wenden?

Darum, weil die Umarmung der Finsternis immer eine freie Entscheidung sein muß; denn sonst ist es keine Liebe. Darin liegt die Versuchung des Lichtes: Entweder Gott zu lobpreisen oder ihm nicht mehr dienen zu wollen. Das Licht ist zwar die Liebe, doch dieser Impuls erhält als Ebenbild Gottes in der Zwei die Willensfreiheit, sich für oder gegen Gott zu entscheiden, weil die Liebe immer frei sein muß, um noch Liebe sein zu können. Zwar kann sich die Liebe immer nur für Gott entscheiden, aber Bilder sind eben nicht mehr reine Liebe. Sie sind Wesen aus der Finsternis geschaffen und darin muß sich die Liebe erst das Licht bahnen; denn nur dadurch werden die Bilder wiederum nur erlöst, wenn sie durch die Liebe wieder transparent und rein werden. Das Gegenteil davon ist das Böse, aber die Zwei ist in ihrer Entscheidung immer frei, weil sie zweipolig angelegt ist und damit nach beiden Richtungen sich entscheiden kann.

 

Warum versagt nun die Zwei in ihrer Entscheidungsfreiheit so sehr?

Als Ganzes versagt die Zwei nicht, nur in den Teilen besonderer Dunkelheit, und ihr seid in einem solchen Teil ganz besonderer Dunkelheit.

 

Und das erfolgte durch Luzifer?

Nein – Luzifer ist die stärkste Lichtquelle überhaupt, die jedoch in die tiefste Finsternis verschüttet worden ist. Ihr seid die Kinder Luzifers, denn ihr gehört zum verschütteten Licht, das wieder gesammelt werden muss.

 

Gibt es viele solcher Orte wie die Erde im Universum?

Ja natürlich – doch sind sie sehr verschieden von eurer Erde, obwohl sie alle dieselben Aufgaben haben wie ihr. Die Verschiedenheit ergibt sich aus den Bedingungen ihrer Planeten. Bilder sind bekanntlich ganz unwichtig. Im Wesen sind sie euch gleich, allerdings sind sie in ihrer Entwicklung viel weiter. Doch alles hängt zusammen. Es ist wie eine große Kugel, deren Segmente verschieden in ihren Strahlungen sind. Der Teil von euch liegt in der größten Dunkelheit der Kugel. Der Teil der Engel liegt im hellsten. Es ist wie eine Spirale, die in das Zentrum reicht, das nur noch reiner Geist ist.

 

Was ist darunter zu verstehen: Luzifer verschüttete das Licht – warum?

Es geschah aus übergroßer Liebe, um die Finsternis auf einmal zu erlösen und zu erhellen. Es ist eine Bewegung, die verloren ging. Dieser verschüttete Teil ist nicht böse, nur seine Dunkelheit ist besonders stark. Und das bedeutet eine übergroße Versuchung, die Finsternis nicht zu erlösen, sondern sich selbst in die Finsternis zu verlieben.

 

Wieso identifiziert man dann immer Luzifer mit dem Bösen?

Als Abfall von Gott – doch das ist in eurer Interpretation ein Missverständnis. Natürlich fiel Luzifer von Gott ab, aber um sich aus Liebe in die tiefste Finsternis zu stürzen, um sie zu erlösen. Doch in der großen Dunkelheit habt ihr das Böse gewählt, wodurch die Identifizierung Luzifers mit dem Bösen entstand. Ihr als Kinder dieses Teils seid darum auch im Bild des Bösen.

 

Das hätte Hildegard doch wissen müssen?!

Hat sie auch – lies nur richtig: Sie sieht in Luzifer keineswegs die Verkörperung des Bösen – sie sieht darin nur die Möglichkeit, auch als Engel des Lichtes in der Finsternis der Versuchung zum Bösen zu erliegen – und das ist auch gegeben!

 

Was ist außerhalb der Kugel?

Nichts – die Kugel ist alles. Es gibt kein Außerhalb und auch kein Innerhalb, denn alles ist ein Gedanke, der ohne Zeit und Raum ist – doch das wirst du später vielleicht verstehen.

 

In diesem Zusammenhang fragte mich K. wo das Weltall eigentlich aufhöre – ich empfand die Frage etwas unbotmäßig, stellte sie aber doch:

In der Eins hört das Weltall nicht auf, dafür ist es aber in der Zwei begrenzt. Siehe es im Ewigkeitsaspekt Gottes ruhend, wo es weder Zeit noch Raum gibt. Dagegen ist es in seiner Konkretisierung in der Zwei begrenzt. Doch das ist nur der Aspekt des Abbildes, das natürlich begrenzt sein muß. Als Idee ist es unbegrenzt, was ihr euch mit euren Sinnen nicht vorstellen könnt. Doch wirst du es erleben, wenn du das Ganzheitserlebnis haben wirst. Es ist eine Erlebnisvorstellung, durch die du dann schlagartig alle Zusammenhänge klar verstehst.

 

Können eigentlich Engel barmherzig sein?

Nein – Barmherzigkeit ist die höchste Form der Liebe auf Erden unter den Menschen, kein Ausdruck von Engeln, die reine Liebe weitergeben.

 

Das würde bedeuten, daß Engel überhaupt nicht nachempfinden können, was wir Menschen erleiden?!

Ja und nein – nein: so wie ihr Menschen leidet – ja: im Erfahren eurer Leiden als Rückschläge der Liebe, die von den Menschen nicht erbracht wird. Dabei erfahren sie die Konsequenz eures Nichtliebens, was ihr als Leiden empfindet. Sie erfahren es als eine Verletzung des Liebesstromes.

 

Wie wirkt meine Seele auf mich (mein Ich)?

Siehe es wie einen Doppelstern. Der eine umkreist den anderen, doch wirken beide wie einer, denn von ferne sieht es aus wie ein Stern. Deine Seele umkreist dich in Liebe, Hoffnung und Gebet und bittet dich, den Weg der Liebe zu gehen, indem sie dir ständig Liebe einflüstert und dich dabei bittet, sie ans Ziel der Gemeinsamkeit zu bringen. Du aber mußt auf sie hören in Liebe, damit die Vereinigung zu einem Stern auch erfolgt.

Liebe Leser, dieses sind die originalen autobiografischen Notizen von Werner Smigelski. Wir haben hierbei lediglich das Laien-Lektorat gemacht. Hier geht es zu

WEG UND FÜHRUNG 1.7