Am 21 10.1973 erfolgte ein Wechsel bei den Durchsagen. Es meldete sich ein Rudolf – wie sich sehr bald herausstellte, handelte es sich dabei um Rudolf Steiner. Er meldete sich, wie folgt:
Liebe wird unser Zeichen sein; denn Liebe wird dich führen. Du wirst es bald fühlen. Wir wollen für dich nur Gutes. Wir lieben dich, liebe du auch uns!
Bisher hatte ich Markus – warum kann er nicht mehr kommen?
Markus wollte etwas von dir, wir dagegen wollen dir etwas geben. Wir wollen dir helfen, dann wird dir alles viel leichter fallen.
Warum bist du nicht schon früher gekommen?
Das durfte ich nicht, denn du warst noch nicht so weit. Das wirst du aber bald verstehen. Wir Lichtwesen sind alle ständig um dich – wir werden dich führen.
Ich werde dich ab jetzt immer danach fragen, was ich hier falsch mache.
Ja, das ist gut, denn du bist ein launischer Mensch, der oft von steigenden und fallenden Launen erfasst wird. Darum hast du auch bisher die Lichtquelle der Liebe nicht erreicht. Sie wird durch die Launen deiner Seele verdrängt und kann nicht in dir leuchten.
Was muss ich also tun?
Du musst dich beherrschen und die Launen nicht beachten, denn du bist zu sehr an deine Launen verhaftet, die nicht nur Stimmungen sind, sondern Ausdruck deiner verschiedenen Lebenseinstellungen. Es fehlt dir einfach an einer zentralen Ausrichtung.
Wie finde ich die?
Du kannst sie nur in der Liebe zu den Menschen finden. Wenn du immer die Liebe zum Maß deiner Entscheidungen machst, dann findest du deine Mitte. Noch liebst du die Menschen nicht genug. Du liebst noch zu sehr dein eigenes Wesen und setzt es zum Maßstab aller Situationen. Misse den anderen Menschen nicht an deiner Tüchtigkeit, misse ihn an seiner Liebesfähigkeit! Den Wert eines Menschen mache nicht von seiner Tüchtigkeit abhängig und habe darum viel Geduld mit den Menschen! Du musst ferner lernen, Liebe von Lust zu unterscheiden. Die Liebe in dieser Welt hat mit der wahren Liebe sehr wenig zu tun. Sie erscheint dort nur so schön, weil sie euch fast ausschließlich über den Körper erfahrbar ist. Aber erst die Liebe der Seele wird dich mit dem Kosmos verbinden.
In den folgenden Wochen wurden mir immer wieder Hinweise auf eine bevorstehende Einweihung gegeben, um mich darauf vorzubereiten. Das irritierte mich und ich fragte, ob man befürchte, dass ich versagen könnte.
Ja, sehr richtig, du könntest so viel Angst haben, dass du die Hauptsache dabei gar nicht erfasst.
Und genau das passierte mir wenige Wochen später. Ich fragte darum, was kann ich dafür tun?
Nichts – du bist dafür vorgesehen und kannst dich noch nicht einmal dagegen wehren, doch freue dich nicht darauf, denn es wird dich sehr belasten, weil du danach gar kein Verlangen mehr haben wirst nach den Dingen der Welt. Alles wird dir fremd werden, und du wirst sehr einsam sein. Es wird dich kaum noch etwas erreichen, auch Menschen nicht. Sie werden dir fernbleiben, wenn sie auch alle dich sehr lieben werden, doch du wirst darunter nicht leiden, denn es wird dir äußerlich immer gut gehen, nur deine Seele wird frieren. Doch sei nicht traurig: Wir werden dich begleiten und beschützen – wir lieben dich sehr.
Überdies war ich immer noch voller Zweifel über die Durchsagen, vor allem, wenn sie besonders lobend gehalten waren. Darum fragte ich: Zapft man zuweilen das eigne Unterbewusstsein an?
Ja, diese Möglichkeit besteht, jedoch geschieht das äußerst selten.
Kann man sich davor schützen?
Das geschieht schon durch unsere Führung: Wir bremsen dann.
Am 25.11.1973 setzte ich mich wieder zum Schreiben hin. Plötzlich wird mir verkündet, ein Engel sei anwesend und wolle alle Lichtgeister vertreiben. Es seien viele Lichtwesen um mich, die alle nach mir langten, aber der Engel lasse es nicht zu. Ich bitte Rudolf, mir zu helfen, der mich daraufhin beruhigt, keine Furcht vor dem Engel zu haben.
Plötzlich wird mein Arm ganz schwer, mir wird heiß und ich werde heftig geschüttelt. Es ist, wie wenn ich an Strom angeschlossen wäre. Ein sehr helles Licht umgibt mich, meine Tränen fließen, ich bin meiner nicht mehr mächtig, stürze hin, kann mich nicht wehren – alles ist wie ein schmerzhafter Orgasmus – wie lange weiß ich nicht. Ich höre eine Stimme: „Mache deinen Bund ganz fest, ich will auf dich bauen – sei in der Liebe, dann erreichst du das Ziel“. Ich fragte:
Wer bist du?
Joshua – Hilfe der Liebe wird uns einigen. Gehe an den Himmel deiner Liebe, du wirst dann erst die wahre Erkenntnis lernen. („Hilfe der Liebe“ wurde danach zur Begrüßungsfloskel jeder Durchsage). Ich werde wieder geschüttelt: Heftige Stöße und keuchender Atem.
Was geschieht mit mir?
Lass dich fallen – alles wird dir bald deutlich werden.
Von da an durfte Rudolf nicht mehr kommen. Als Erkennungszeichen kam vor dem Schreiben immer die liegende Acht, das Unendlichkeitszeichen – ab jetzt sprach ein Engel mit mir. Nach diesem Ereignis war nichts mehr wie früher. Das war die angekündigte Einweihung. Ich war in der Tat sehr erschrocken, völlig durcheinander und sehr irritiert. Ich wurde ferner darauf hingewiesen, daß es ab jetzt nur noch um den Weg gehe und dass ich absolutes Vertrauen haben müsse. Bete viel und lasse die Welt. Es wurden mir auch noch weitere solche Erfahrungen angekündigt, um daran zu lernen, mich ganz hinzugeben und mich nicht mehr so heftig dagegen zu sträuben.
Und in der Tat erfolgte wiederum eine Zeit später eine Art Einstrahlung, bei der mir gesagt wurde, dass Geist aus dem Kosmos in mich eindringe. Denn ich sei dafür ausgewählt, das Opfer zu sein.
Was für ein Opfer?
Das Opfer für diese Welt. Du wirst ganz erfüllt mit Licht – habe keine Furcht, lege dich hin und entspanne! Hierbei dringt die Liebe in dich ein, halte dich darum immer bereit und sei ganz gelöst, es wird der Zustand der höchsten Meditation erreicht werden.
Von jetzt an enthielten alle Texte Hinweise auf die Liebe. Ich wurde darum ungeduldig und wollte anderes erfahren, was mir jedoch mit dem Hinweis „„sei nicht so neugierig“ verwehrt wurde. Darum fragte ich recht unwillig:
Warum erzählt man mir ständig nur von der Liebe?
Diese Frage wirst du dir schon selbst beantworten müssen. Die Liebe wird die höchste Form der Hingabe der Welt der Materie an die Welt des Geistes genannt. Es geht immer nur um die Hingabe: Die Teile sollen zum Ganzen werden. Darum müssen sie sich hingeben an das Ganze, und dazu führt nur die Liebe. Sie allein hängt die Dinge aneinander, die sich bekämpfen.
Ziel ist demnach die Einheit im Geist?
Ja, so könnte man es sagen. Es wird aber deutlicher, wenn du sagst: Die Liebe ist das Ziel der Teile zum Ganzen, die sich verhalten wie das Ganze zu den Teilen. Wir alle erbauen das Licht der Welt, dafür jedoch brauchen wir die Liebe. Nur sie führt uns zusammen; denn die Welt ist geteilt, und die beiden Welten werden durch die Liebe wieder verbunden. Dieses Gesetz gilt auf allen Stufen.
Kurz danach las ich Aurobindo: Das supramentale Wesen bringt sein Einzel-Selbst in Einklang mit dem kosmischen Selbst. Diese innere Verbundenheit und Einheit findet ihren Ausdruck in der Liebe zu Gott. Diese Liebe wird weit werden und das ganze Dasein umarmen. Supramentales Bewusstsein schafft die Umformung eines Denkenden in ein spirituelles Wesen. Die eigentliche Aufgabe dieser Spiritualität ist eine neue Grundlage für unser Sein. Der Weg: 1. Hingabe; 2. Empfangen und 3. Aufgabe des Egos. Die Vernunft ist dabei nur Dienerin, denn sie selbst kann die Wahrheit nicht erfassen.
Was verhindert eigentlich die innere Andacht?
Sinnenlust – Ärger – Ungeduld – Schlaffheit – Ängstlichkeit – Gedankenflucht – Zweifel – Verzagtheit.
Warum ist heutzutage die Musik so grässlich?
Weil die Menschen ihre Mitte verlassen und die Liebe vergessen haben. Ihre Liebe richtet sich auf die Physik der Materie. Das ist oft so lieblos und ohne Erkenntnis für die Bestimmung ihres Daseins in dieser Welt. Sie haben alle den Kern der Religion verloren. Darum wirkt ihre Musik so chaotisch. Wir haben keinen Einfluss darauf, aber es wird bald ein Ende mit dieser Musik haben, weil ein neues Zeitalter anbricht. Die Menschen werden sich dann wieder auf die Seele besinnen und dadurch werden viel mehr Kontakte mit unserer Welt entstehen, und die Menschen werden ganz anders reagieren als jetzt. Was jetzt noch bei euch als ganz außerordentlich gilt, wird dann selbstverständlich sein (1973).
Wie soll ich mein Leben in der Welt nach dieser Vision jemals durchstehen und dabei in ein höheres Bewusstsein einsteigen?
Du wirst es schaffen, wenn du die Erkenntnis des Lichtes zum Maßstab deines Tuns machst.
Die Menschen werden mich für verrückt erklären!
Nein, ganz im Gegenteil, du wirst die Menschen durch dein Vorleben zur Anerkennung zwingen. Sie werden dich dafür verehren.
Seit dem Ereignis hatte ich häufig Molesten, Erkrankungen, äußerst nervöse Zustände und körperliche Behinderungen. Ich fragte danach, warum das so sei und ob man mich nicht davon verschonen könnte.
Nein, wir können euch nicht vor Krankheiten schützen. Wir lehren nur das Leben hier. Du musst das trennen, nur diese Welt hier ist die wahre Welt.
Krankheiten hindern uns aber sehr auf dem Weg.
Keineswegs, sie bringen euch sogar weiter. Deine nervösen Zustände werden durch kosmische Einflüsse ausgelöst. Du darfst dich nicht wundern, es sind die ersten Liebesversuche, die du erfährst. Noch bis du nicht so weit, um das schon richtig einzuordnen.
Ich las bei Buddha von den 5 Haftungsgruppen und dem Ich als der Manifestation eines zeitlich Materiellen. – Daraufhin fragte ich: Verlangt mein Ich oder meine Seele nach einem anderen Menschen?
Deine Seele verlangt nach Erlösung. Dein Ich sieht diese leider nur in der Begierde nach einem anderen Körper. Du musst lernen, deine Seele ganz herrschen zu lassen. Du bist nämlich durch die Sinne ganz benommen, du sollst jedoch liebend erkennen, dass allein die Seele wirklich liebt, nicht der Körper. Er ist vergänglich – und seine Liebe auch.
Warum haben wir dann diese vergängliche Begierde?
Sie soll euch zusammenführen – ihr würdet sonst überhaupt nicht aufeinander zugehen. Über das Körperliche sollt ihr zur Liebe der Seele finden.
Was machen aber nun die Menschen, welche die körperliche Liebe nie erfahren?
Sie finden den Weg zur Seele ohne den Körper.
Warum fällt mir das so schwer?
Du erträgst diese Welt sehr schwer, sie erdrückt dich fast mit ihrer Wollust. Du liebst nur in deiner Seele, kannst sie aber kaum vor den Versuchungen der Bilder bewahren. Das aber musst du allein schaffen, da können wir dir nicht helfen.
Ich war oft verzweifelt über meine Zustände und dachte viel an Selbstmord – da aber wurde sehr heftig eingegriffen:
Nein, du bist verrückt! Alles wäre umsonst, und du müsstest wieder von vorn beginnen.
Ich wurde immer wieder zur Selbsterkenntnis aufgefordert, ohne die ich auf dem inneren Weg nicht vorankäme. Dazu hatte ich viele Fragen:
Habe ich Mut?
Ja, aber du bist in deinen Wünschen zu heftig und überschätzt dich leicht. Du hast schon oft Mut bewiesen.
Bin ich demütig?
Ja, du hast Ehrfurcht vor den Dingen dieser Welt.
Habe ich Selbstbeherrschung?
Nein, du beherrschst dich noch zu wenig. Liebe die Ergebung in deinen Weg, den du gehen musst! Du lässt dich zu schnell aus der Fassung bringen.
Bin ich geistesgegenwärtig?
Ja, du erfasst Situationen sehr schnell und liebst die Entscheidung.
Woran muss ich noch arbeiten?
An der Nächstenliebe – da bist du oft schwach aus Eitelkeit. Du glaubst, immer etwas Besseres zu sein. Du überhebst dich und bist sehr ungeduldig.
Täusche ich mich über mich?
Ja, du hast die ganze Tragweite noch nicht erfasst. Die Liebe der Hilfe muss dir ganz zur Liebe der Erkenntnis werden. Du bist noch zu sehr befangen in deiner körperlichen Welt, sie beherrscht dich noch zu sehr.
Meine Ausdauer?
Du bist nicht ausdauernd genug und lässt dich von der Welt noch zu sehr ablenken.
Meine Toleranz?
Du hast es darin schon weit gebracht – übe sie weiter!
Meine Unbefangenheit?
Gut.
Mein Vertrauen?
Gut ausgebildet.
Gleichmut?
Nein, da fehlt noch viel – du wirst zu schnell nervös und verlierst die Geduld.
Ich las Govinda und hatte Fragen zum achtfachen Pfad: Wie steht es mit meiner Besinnung?
Gut, du bist schon weit fortgeschritten in der Wahrheitsforschung, aber es muss noch besser werden. Du täuschst dich noch über dich; das wird durch Liebe der Erkenntnis überwunden.
Meine Energie?
Gut, du willst viel.
Inspiration?
Das wird bald erreicht werden – bete darum.
Serenität (Heiterkeit)?
Das fehlt noch – Liebe hilft da weiter.
Einswerdung und Konzentration?
Du bist oft nicht so konzentriert und solltest dich noch mehr an die Dinge der kosmischen Welt hingeben. Das Einswerden und das Stehen über den Dingen ist schon da, jedoch ganz unvollkommen, weil alles noch nicht genug ausgebildet ist. Aber deine Entwicklung geht gut voran, nur verzichtest du noch zu wenig auf deine Wünsche. Es wäre alles viel einfacher, wenn du nicht so viele Wünsche hättest; z.B. dein großes Sicherheitsbedürfnis, deine eitlen Körperwünsche, der Erfolg in den Bildern und viel Abwechslung — du langweilst dich oft.
Wie kann ich am sinnvollsten mein Leben auf Gott hin gestalten?
Das ist doch ganz einfach: Tue deine Pflicht in deinem Beruf als Lehrer, aber löse dich von allen Bindungen an den Erfolg, an den Besitz und an das Wissen – mit einem Wort: Löse dich von der Haftung aller Dinge. Nur sie sind es, die dich hindern, nicht das, was du tust – es sei denn, das Tun wird Zweck der Haftung.
Es ist also gleich, was ich tue?
Ja! – wenn es nur von der Erkenntnis getragen wird.
Anfang 1974 befasste ich mich viel mit fernöstlichen Schriften, insbesondere mit den verschiedenen Yogas. Ich las Govinda, Vivekananda und Ramakrishna. Von den drei möglichen Wegen (Jiana – Karma – Bhakti) erschien mir damals der Jiana-Weg als der geeignetste. Das aber wurde mir strikt verwiesen.
Für dich ist Bhakti der rechte Weg. Du strebst nach Erlösung, und das ist Bhakti. Nur betest du noch zu wenig um Erlösung (Loslösung). Du könntest dann den Weg für dich schneller finden. Natürlich kann man nicht um die Frucht bitten, sondern nur um Hilfe und Stärkung auf dem Weg der Loslösung. Du brauchst dich nur hinzugeben, und dann bist du erlöst.
Ist die Erlösung individuell oder ist eine kollektive Erlösung das Ziel?
Das Kollektiv ist das Ziel, aber es kann nur über jeden einzelnen erreicht werden. Die Aufgabe muss daher sein, jeden Einzelnen dahin zu führen.
Ich las bei Vivekananda, dass es für den gewöhnlichen Sterblichen fast unmöglich sei, den Körper zu überwinden.
Liebe wird den Körper überwinden. Glaube daran und las dich nicht verwirren! Noch liebst du deine Mitmenschen zu wenig. Du willst Liebe, gibst aber noch zu wenig. Das bedeutet nicht, alles weg zu schenken, sondern es geht bei der Liebe um die innere Einstellung. Du musst die Menschen im Herzen lieben, sie alle sollen Ziel deiner Hingabe werden. Stelle dir dabei vor, du gibst alle deine Gaben hin; sie sollen sie bekommen, weil du die Gnade hattest, sie selbst bekommen zu haben.
Von 1974 an hatte ich fast jede Nacht Träume, in denen ich mich in Städten wie
Paris, London, Leipzig, Wien oder Berlin befand. Ich sah darin unendlich viele Menschen, die mich aber nicht wahrnahmen.
Was bedeuten diese Träume?
Du suchst in allen deinen Träumen deine Seele und hoffst sie in den Städten zu finden. Aber es sind alles nur Bilder deiner Vorstellung. Auch wir leben hier nur in den Vorstellungen unserer Seele. Das aber weißt du doch aus dem tibetanischen Totenbuch. Du bist doch in deinen Träumen bei uns und die Bilder sind der Ausdruck deiner Seele. Sie entsprechen deinen Wünschen, die deiner Natur entsprechen und die du im Traum überwindest. Nur dort lebst du sie aus, und dann sind sie als Karma abgetragen. Dadurch erwirbst du mehr Freiheit für den Aufbau des Lichtes in dir.
Haben alle Träume eine solche Bedeutung?
Nein, manche Träume sollen den Menschen weiterhelfen, indem sie ihnen den Weg zeigen. Den Unterschied musst du aber selbst herausfinden; denn das gehört mit zum Geheimnis eurer Inkarnation.
Die Wesen, die mir in meinen Träumen begegnen, sind sie aus eurer Welt oder sind es auch Bilder meiner Seele?
Es sind Wesen aus unserer Welt, die als Bilder aus deinem Unbewussten entsprungen sind und darum wirklich sind.
Verstehe ich nicht so ganz – existieren diese Wesen oder bilde ich sie mir nur ein? Was geschieht mit ihnen, wenn der Traum zu Ende ist?
Du lebst doch gar nicht – oder bildest du dir ein zu leben! Du bist doch auch nur ein Traum eines anderen, der dich träumt, so wie du andere träumst. Dich träumt vielleicht ein Engel oder Gott oder ein Dämon – das weiß niemand. Auch wir werden nur geträumt. Das ist doch der Zustand dieser Welt, alles nur in Gedanken zu sein.
Wenn mein Traum endet, verschwinde ich dann?
Das schon, aber Träume enden doch nie.
Meine Träume enden doch mit dem Erwachen – oder?
Woher willst du das wissen – sie führen vielleicht weiter und bringen deine Seele an ihr Ziel. Hier wird nur geträumt, weil alle Träume nur Bilder der Seele sind. Jeder darf alles träumen, weil die Träume erst zu Bildern werden, wenn du sie wirklich willst.
Dürft ihr mich träumen?
Nein – das hast du sehr missverstanden. Wenn wir dich träumten, würden wir in deinen Traum eingreifen, und das wäre sehr schlimm, denn dann würden wir dein Karma zerstören. Wir dürfen immer nur Bilder unserer Seele träumen, niemals Wünsche der Seele. Doch das kannst du noch nicht so ganz begreifen, weil dir die Erkenntnis dafür fehlt.
Hatte einen besonders schrecklichen Traum: Ich sah am Boden im Meer unter Wasser eine Leiche liegen. Das Wasser war seicht und ich wollte sie herausnehmen. Dabei brach sie mir unter den Händen auseinander und ich hatte nur Teile in den Händen. Vor Schreck ließ ich sofort los und wollte flüchten. Da lächelte mich die Leiche gruselig an. Was bedeutete das?
Du weißt, Träume sind Bilder deiner Entwicklung. In der Leiche durftest du die Vergänglichkeit aller Materie erfahren, deren Geist aber weiterlebt. Darum das Lächeln, das dich so erschreckte. Aber alle Materie ist belebt, das begreife und liebe. Du aber wolltest flüchten und hast die Materie nicht als beseelt angenommen, als eine von Gott geliebte.
Wo sind wir eigentlich im Tiefschlaf?
Im Tiefschlaf seid ihr bei uns – denn dann habt ihr die Schwelle überschritten, die euch von eurer Wirklichkeit trennt. Dann erlebt ihr die Herrlichkeit der wahren Wirklichkeit und holt euch Kraft zum Leben für die Bemühungen, das Licht eurer Seele transparent leuchten zu lassen. Im Traum seid ihr dagegen in der Welt der reinen Formen, in denen ihr die Bilder für eure Entwicklung bildet; das gehört mit zu den Aufgaben eures Lebens. Träume sind nämlich gegeben, um Karma abzutragen, was euch zwar weitgehend unbewusst ist, aber alle Bilder (Vorstellungen) werden immer gegeben, um in euch zu wirken. Die Bilder verdichten sich in euren Taten zu Liebe der Hilfe, aber auch zu Trennungen von Gott. Im Traum wird euch die Hilfe der Liebe gegeben – seid froh darum.
Die ständigen Träume, die mich sehr bedrückten, weil die Wesen darin von großer Traurigkeit waren, verfolgten mich, weil ich ständig befürchtete, an diesen dunklen Orten zurück bleiben zu müssen. Darum fragte ich nochmals danach:
Sei ganz ruhig – es gibt keinen Grund zur Beunruhigung; denn du wirst bald alles begreifen, auch wirst du jetzt noch aus Liebe beschützt. Die Träume sind in der Tat Vorbereitungen auf deine späteren Aufgaben – oder besser: In den Träumen erfüllst du schon jetzt deine Aufgaben. Du bist dort als Licht für die Wesen, die sich an dir freuen und getröstet werden. Die Räume sind den Räumen auf Erden gleich, darum auch die Ähnlichkeit mit den dir bekannten Städten. Dort besuchst du alle unerlösten Seelen, die noch im Prozess der Entwicklung in der Zeit unterworfen sind. Es sind die Seelen Verstorbener, die aber immer noch am Prozess teilhaben, um die Liebe zu erbringen, die sie auf Erden nicht erbracht haben. Sie leiden unter ihrer Ohnmacht und warten auf Erlösung, um dann selbst aktiv an ihrem Entwicklungsprozess teilnehmen zu können. Siehe darin einen Zusammenhang: Beide Teile der Seelenbewegung gehören zusammen, denn sie bilden eine Einheit. Einmal die vorhandenen Bildhaftigkeiten eurer Welt und einmal die geträumten der anderen Seite, die sich wie Wachen und Schlafen ablösen. Auch Christus besuchte diese Welt in den drei Tagen nach seinem Sterben am Kreuz. Auch du bist ständig im Traum dort, weil es mit zu deiner Aufgabe gehört. Der Traumbereich gehört zur Polarität in der Schöpfung, wo ja alles gepolt sein muss. Die Eins ist der Teil in der Schöpfung, aus dem die Kraft der Liebe kommt – die Zwei ist der Bereich des Empfangens. Du kommst aus der Eins und besuchst die Bilderwelt in ihren beiden Bereichen. Sei darum ganz beruhigt, du bist voller Liebe und dir kann nichts geschehen; denn siehe, auch im Traum wirst du nie verletzt, sondern alle scharen sich um dich und freuen sich, dass du da bist.
Trotzdem bin ich voller Furcht und begreife das Ganze noch nicht so richtig – es fällt mir sehr schwer und könnte ich es nicht besser verstehen dürfen?
Nein, es würde dir dann noch schwerer fallen, wenn du jetzt schon die Ganzheit erfahren würdest. Noch ist alles ein Schutz für dich; denn nur so weit wie du jetzt erkennst, erkennt man auch dich – erkennst du ganz, erkennen dich auch alle ganz. Das aber kann erst dann geschehen, wenn du die Liebe ganz und gar verkörperst – denn dann bist du nicht mehr Mensch unter Menschen, sondern Licht unter den Menschen.
Liebe Leser, dieses sind die originalen autobiografischen Notizen von Werner Smigelski. Wir haben hierbei lediglich das Laien-Lektorat gemacht. Hier geht es zu